Rezension

Handlettering Layout und Komposition

Handlettering - Layout & Komposition -

Handlettering - Layout & Komposition
von Julia Winkler

Inhalt:

In ihrem Buch „Handlettering Layout und Komposition“ widmet sich Julia Winkler der Optik eines Schriftzuges. Wie nutzt man Weißräume eines Letterings so, dass das Bild für den Betrachter stimmig wirkt? Schmuckelemente, Schnörkel, aber auch die Buchstabenabstände sollten stimmig platziert sein. Hierfür muss man sich der Hohlräume eines Bildes bewusst sein. Ein Schnörkel, an der falschen Stelle gesetzt, kann einen Schriftzug unausgewogen wirken lassen.

Es fängt bereits beim leeren Papier an. Das Format, aber auch die Ausrichtung (Quer- oder Hochformat?!), spielt eine große Rolle für dein Lettering. Ein kleines Wort, auf das Querformat eines A3-Papier gelettert, wirkt völlig anders als ein Lettering auf einem hochkantig ausgerichtetem A5 Blatt.

Welche Schriftarten wirken harmonisch zueinander? Welche Buchstaben wirken nebeneinander bei gleichem Abstand dennoch optisch zu weit auseinander. Wo kann man Abstände verringern, wo sollte man sie erweitern? Auch die Optische Mitte unterscheidet sich von der tatsächlichen Mitte. Und das sind nur die Anfänge.

 

Eigene Meinung:

Julia Winkler erklärt auf 240 Seiten sehr ausführlich, wie man ein Lettering optisch besser präsentieren kann. Oft sind es die falsch genutzten Weiß- bzw. Hohlräume, die für ein unausgewogenes Schriftbild verantwortlich sind.

Wie bereits aus dem Hause mitp gewohnt, kommt auch dieses Buch wieder mit ausführlichen und hilfreichen Informationen daher, so dass selbst erfahrene Zeichner noch einiges dazu lernen können. Beispielbilder im Innenteil lockern den Text auf und helfen das Gelernte gut zu verstehen. Die Autorin motiviert zum Nachmachen. Besonders gefallen hat mir, dass zum Ende eines jeden Kapitels ein kleiner Kasten alles Wesentliche des Kapitels noch einmal kurz zusammenfasst, so dass man das Gelernte noch einmal kurz rekapitulieren kann.

Vor dem Lesen des Buches habe ich ein Lettering, Schnörkel und Schmuckelemente eher intuitiv gezeichnet bzw. gesetzt. Nach dem Lesen dieses Buches weiß ich, dass das nicht der Zenit der Kunstfertigkeit ist. Mit einem geschulten Auge kann man erkennen, wie man sein Lettering besser macht, wie es auf den Betrachter stimmig wirkt.

Neben der korrekten Gewichtung eines Letterings, der Nutzung von Weißräumen, spielt unter anderem auch die Hierarchie eine Rolle. Welche Worte sind mir wichtig, wie setze ich sie gekonnt in Szene? Schaffe Kontraste, das macht dein Lettering aufregender. Nutze möglichst nicht zu viele unterschiedliche Schriftarten, damit das Bild fürs Auge stimmig bleibt.

Mit einer optischen Gestaltung sollten die Emotionen, die das Wort bzw. der Satz vermitteln soll, herausgearbeitet werden.

Auch macht es Sinn, vorab eine Form festzulegen, in die du dein Lettering betten möchtest. Julia Winkler stellt in ihrem Buch verschiedene Möglichkeiten vor. So lernt der Leser unter anderem auch mehr über Grids und Raster.

Abschließend wirft die Autorin noch einen kurzen Blick auf die Themen „Farbe im Lettering verwenden“ und „Verzierungen“.

 

Fazit:

Das Buch kommt anfangs nicht gerade niedrigschwellig daher. Die Bilder aus der Leseprobe wirken unglaublich professionell. Ich war mir nicht sicher, ob ich dem gewachsen wäre.

Dass ich zu dem Buch gegriffen habe, war aber die richtige Entscheidung. Julia Winkler hat mir mit ihrem Buch geholfen, die Optik eines Letterings besser zu verstehen. Im Wesentlichen kommt es auf die Weiß- und Grauräume eines Letterings an. Hat man sein Auge dafür geschult – und hierbei hilft einem die Autorin – dann ist es leicht zu begreifen, wie und vor allem wo man Buchstaben, Schmuckelemente und Schnörkel am besten platziert. Auch spielt die Gewichtung eine sehr wichtige Rolle. Ein Lettering sollte optisch immer stimmig und ausbalanciert wirken.

Julia Winkler erklärt Layout und Komposition von Beginn an. Sie motiviert zum Mitmachen und resümiert an jedem Kapitelende noch einmal das bereits Gelernte.

Ich kann „Handlettering Layout und Komposition“ an all diejenigen empfehlen, die ihren Kenntnisstand erweitern möchten. Die nicht nur intuitiv arbeiten, sondern verstehen wollen, wie ein Bild funktioniert. Von mir gibt es eine Empfehlung für wissbegierige Letterer.