Rezension

Hannovers Mysterien

Unsterbliches Vermächtnis - Amanda Godebronn

Unsterbliches Vermächtnis
von Amanda Godebronn

Bewertet mit 3 Sternen

Klappentext:

Das unbeschwerte Teenagerleben der siebzehnjährigen Liz nimmt eine dramatische Wendung, als sie das alte Familienanwesen erbt, wo sich ihr ein ungeheuerliches Geheimnis um ihre Abstammung aus der Familie Hirsch enthüllt. Inmitten der alltäglichen modernen Welt begegnet sie Wesen wie aus fantastischen Legenden und wird in eine uralte Fehde rivalisierender Sippen von Vampiren und Werwölfen verstrickt. Eine rätselhafte Prophezeiung aus grauer Vorzeit weist ihr den Weg zu ihrer besonderen Bestimmung, die sich als Vermächtnis und als Fluch zugleich entpuppt. Es scheint, als besitze sie, ohne es zu wissen, den Schlüssel zum endgültigen Sieg über ihre Feinde. Bald schon entwickelt sich Liz zu einer entschlossenen Kämpferin und gerät in höchste Gefahr. Wird sie das schreckliche Schicksal, das ihr droht, noch abwenden können?

»Unsterbliches Vermächtnis« ist der Auftakt zu der spannenden Trilogie »Das Hirsch-Erbe«, einer abgründigen Geschichte um Magie und Blutsbande, Liebe und Verrat, Mord und Rache.

 

Rezension:

Seit dem Tod ihrer Eltern lebt die mittlerweile 17-jährige Liz bei ihrer Tante und deren Mann in England. Ihr Abschlussjahr an der Schule steht kurz bevor. Als sie von ihrer kürzlich gestorbenen Großmutter ein Haus in Hannover erbt, beschließt sie, nach Deutschland zurückzukehren. Tante und Onkel unterstützen sie dabei. Beim Ausräumen der Hinterlassenschaften findet Liz jedoch Unterlagen ihres Vaters und erfährt Überraschendes. Ihre Eltern waren Vampirjäger – und selbst Werwölfe, was sie natürlich geerbt hat. Schon bald steckt sie in einem uralten Kampf, dessen Regeln sie noch nicht versteht.

Die Ausgangslage in Amanda Godebronns Trilogie-Auftakt kommt dem erfahrenen Fantasy-Leser natürlich bekannt vor: Ein junger Mensch erfährt überraschend von seinem übernatürlichen Erbe. Sooft man Geschichten dieser Machart schon gelesen hat, sooft können sie auch immer wieder überzeugend funktionieren. Dieses grundlegende Setting birgt genug Potenzial, um auch in der x‑ten Variante noch Neues bieten zu können. Da wundert es nicht, dass auch diese Idee vielversprechend klingt. Leider kann die Umsetzung nicht ganz mithalten. Die Autorin verliert sich immer wieder in Nebensächlichkeiten. So wird an fast jedem Handlungstag ausführlich geschildert, welche Kleidung die Protagonistin heute trägt und wie sie sich heute schminkt. Ein Kinobesuch mit Freunden (bei dem nichts Handlungsrelevantes passiert) wird detailliert erzählt, was so weit geht, dass sogar die Kleidung der Kartenverkäuferin beschrieben wird. Gerade beim eigentlichen Fantasy-Geschehen sieht es dagegen geradezu entgegengesetzt aus. Treffen mit anderen Werwölfen oder das Enträtseln der elterlichen Hinterlassenschaften werden in wenigen Sätzen abgehandelt, ohne ins Detail zu gehen. Dieser Widerspruch fällt besonders stark ins Auge, da die Geschichte von der Protagonistin selbst in der 1. Person erzählt wird. Selbst ihre doch anzunehmende Verwunderung über das überraschend Erfahrene wird kaum erwähnt. Der Leser bekommt dabei natürlich den Eindruck, Liz wäre ihr Aussehen erheblich wichtiger als der doch eigentlich im Zentrum stehende Krieg gegen die Vampire oder das sonstige magische Geschehen. Ich bin mir allerdings sicher, dass das von der Autorin nicht so gemeint ist. Eine grünliche Überarbeitung in Zusammenhang mit einem guten Lektorat würde bei diesem Buch sicher Wunder bewirken – und das ganz ohne Magie.

 

Fazit:

Gute Idee, mäßige Umsetzung – so kann man dieses Buch wohl treffend beschreiben.

 

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