Rezension

Hat mich nicht richtig abgeholt

Kissing the Bodyguard -

Kissing the Bodyguard
von Julia Hausburg

Bewertet mit 3 Sternen

Nette Idee, aber im Ganzen alles zu knapp gehalten. Ich hatte bis zum Schluss kaum Zugang zu den Charakteren.

Als Rachel auf den attraktiven Matt trifft, ist es gleich um sie geschehen. Die beiden verlieren auch keine Zeit und verbringen eine überwältigende Nacht miteinander. Doch als Matt herausfindet, dass Rachel ihn hinsichtlich ihres Alters belogen hat, wirft er sie enttäuscht aus der Wohnung. Rachel bereut ihre Lüge und widmet sich vermehrt ihrem Studium, kann Matt aber nicht vergessen. Als ihr Vater ihr eines Tages aber einen Bodyguard zur Seite stellt, ist es für die junge Frau ein Schock: Vor ihr steht Matt, der ebenfalls aus allen Wolken fällt.

Cover und Klappentext hatten mein Interesse an diesem Buch geweckt. Die charmante Idee ist zwar nicht neu, aber wie sagt man so schön: Der Weg ist das Ziel! Also stürzte ich mich mit Freude ins Lesevergnügen und war gespannt, wie die Autorin ihre Vision umgesetzt hatte.

Allerdings war mir der Weg zu rasant! Vor allem das Kennenlernen zwischen Rachel und Matt war mir viel zu kurz gehalten. Ich bekam bis zuletzt keinen richtigen Eindruck von den Figuren, die daher auf mich sehr simpel wirkten. Auch ihre Gespräche waren mir zu uninspiriert und wirkten fast wie einstudiert. Wie manche Reaktionen in Schlüsselmomenten, die oft zu heftig ausfielen.

Entwicklungen waren bei beiden Protagonisten zu erkennen, aber für mich leider nicht fühlbar und der Weg dahin nicht ausreichend sichtbar.

Im Hinblick auf die Handlung hatte ich auch mehr erwartet. Hier reihten sich Belanglosigkeiten aneinander, und die wenigen Highlights, wie beispielsweise Rachels Auftritt oder der Moment als sie Matt als ihren Bodyguard erkennt, waren mir wieder zu schnell, zu undeutlich erzählt. Daher konnte mir die Geschichte emotional nicht wirklich etwas bieten. Lesen ließ sich das Buch aber gut. Ich mochte die natürliche Sprache, die allerdings meines Erachtens wenig Tiefe einbrachte, da ich beim Lesen stets eine Distanz verspürte und keinen echten Zugang zu den Figuren bekam.

„Kissing the Bodyguard“ punktete mit der Idee und der natürlichen Sprache der Autorin. Leider war mir die Umsetzung aber nicht ausgereift genug und zu flach, zu knapp gehalten. Trotzdem fand ich die Ansätze gut und ich kann mir vorstellen künftig wieder eine Geschichte von Julia Hausburg zu lesen.