Rezension

Hat mir als Kind besser gefallen als jetzt als Erwachsene

Drei lustige Gesellen. Bd.1 - Eno Raud

Drei lustige Gesellen. Bd.1
von Eno Raud

Bewertet mit 4 Sternen

Als Kind habe ich mir diese Buchreihe oft aus der Bibliothek ausgeborgt. Und ich rede hier nicht von 3 Mal, oder 5 Mal. Es waren unzählige Male. So toll fand ich die Geschichten um Muff, Moosbart und Halbschuh. 

20 Jahre später habe ich mir die Reihe bei Ebay nachgekauft, und konnte jetzt die drei lustigen Gesellen meinen Söhnen vorstellen. Sie fanden sie witzig, wollten auch jeden Abend aus dem Buch vorgelesen bekommen. Sie waren gespannt, wie Muff, Moosbart und Halbschuh so leben in dem Wohnwagen, wie sie das Problem mit den Katzen lösen und ob sie am Ende Kater Albert retten können.

Der Kleinere verlor aber auch schnell mal das Interesse, wenn ein Kapitel zu langatmig wurde. Und leider passierte das doch häufiger mal. Denn die Sprache ist oftmals recht veraltet, viele Wörter nicht kindgerecht. Es ist eine Sache, dass ich ihnen Dinge wie Tauchsieder und Rundfunk erklären muss, weil es ersteres nur noch im Museum gibt und zu zweitem jeder heutzutage Radio sagt. Aber dann gibt es auch noch lauter andere Wörter, die selbst damals (das Buch ist von 1972) nicht verständlich für Kinder gewesen sein können. Z.B. unvermerkt, erbittert, wahrhaftig, hurtig, spähen, Gemüter, Natur ruft an ihren Busen, manierlich, mißraten, unnütz, ...
Irgendwie ist mir das wohl gar nicht aufgefallen, als ich selbst noch ein Kind war. 

Die Geschichte an sich ist immer noch schön, die Illustrationen sind ebenfalls toll - und vor allem verhältnismäßig reichlich. Aber sprachlich betrachtet bin ich nun doch leider nicht mehr ganz so begeistert. In der nostalgischen Ecke meines Gehirns hatte ich ja eine 5-Sterne-Bewertung abgespeichert. Nach dem jetzigen Lesen würde ich nur noch 3 vergeben. Da es die Jungs - vor allem der Große - auch ganz gut fanden, treffen wir uns in der Mitte.