Rezension

Hat mir gefallen!

Keine feine Gesellschaft - Olaf Kolbrück

Keine feine Gesellschaft
von Olaf Kolbrück

Bewertet mit 5 Sternen

Eva Ritter musste wegen einer noch ungeklärten Krankheit den Polizeidienst quittieren. Jetzt arbeitet sie für eine Wirtschaftsberatungsfirma. Im Schrebergarten eines Freundes findet sie die Leiche eines Bankers und kann es nicht lassen, einmal wieder zu ermitteln. Gut, dass Eva viele Kontakte hat und so auch Zugang zur Frankfurter Finanzwelt und der High Society. Und dann gibt es eine zweite Leiche und so manche Theorie wird auf den Kopf gestellt.

Mir hat der Kriminalroman gut gefallen. Eva ist einmal ein andere Ermittlerin, sie ermittelt zwar von außen, hat aber langjährige Erfahrungen in der Polizeiarbeit. Gut fand ich auch, dass sozusagen als zweiter Handlungsstrang ihre Krankheit thematisiert wurde, dass es sich hier um eine unbekannte und seltene Krankheit handelt, hat der Autor bewusst eingeflochten um auf diese Weise auch darauf aufmerksam zu machen. Eine gute Idee, wie ich finde. Auch sonst ist Evas Privatleben nicht gerade langweilig, ich mag es, wenn Ermittler in Krimis nicht nur ermitteln.

Der Roman liest sich flott und locker, er ist spannend und mit einer Prise Humor gewürzt, die Charaktere gefallen mir, vor allem Evas Kumpel Wim, ein Mann, den sie ursprünglich ins Gefängnis brachte. Auch das Frankfurter Milieu rund ums Geld scheint mir gut und durchaus kritisch herausgearbeitet. Allerdings muss ich zugeben, dass ich nicht immer (gleich) durchschaut habe, was da an finanziellen Transaktionen (ob legal oder illegal) betrieben wurde.

Die Auflösung, für mich das Wichtigste an einem Kriminalroman, war stimmig und logisch. Ein bisschen weniger stimmig fand ich persönlich die Storyline rund um Evas Tochter, was mich aber nicht weiter gestört hat. Ich hoffe einfach, das wird in einem Folgeband noch einmal aufgegriffen. Denn nach Lektüre des Buches hatte ich durchaus Lust, mehr über Eva (und Wim) zu lesen und tatsächlich wird es (mindestens) eine Fortsetzung geben. Darauf freue ich mich schon.