Rezension

Hat mir leider nicht so gut gefallen

Das unsichtbare Buch - Santiago García-Clairac

Das unsichtbare Buch
von Santiago García-Clairac

Bewertet mit 3 Sternen

“Das unsichtbare Buch” hatte ich schon sehr lange Zeit auf meiner Wunschliste stehen und es hat mindestens ebenso lange noch einmal gedauert, bis ich dieses Buch endlich gelesen habe. Ich hatte große Erwartungen, aber leider waren diese schon fast zu groß, denn das Buch konnte mich am Ende doch nicht so begeistern, wie ich es mir erhofft habe.

An sich ist das Buch sehr schön geschrieben und auch die Ideen, die der Autor dabei eingebaut hat, sind recht gut beschrieben und auch umgesetzt, aber leider wollte der Funken bei mir nicht überspringen. Die Geschichte wird aus der Sicht von Cèsar geschrieben, wodurch man den Jungen gut kennenlernt, aber dennoch hatte ich immer wieder das Gefühl, als würde alles immer nur recht oberflächlich betrachtet werden, was man bei einer Länge von knapp 140 Ebookseiten jedoch auch kaum anders erwarten kann.

Die Idee, eine Geschichte in einer Geschichte zu erzählen, fand ich von Anfang an sehr interessant und auch relativ gut umgesetzt, aber leider haben mich Cèsar und seine Mitschülerin Lucía dabei stellenweise so genervt, dass ich mich nicht so richtig auf die Handlung einlassen konnte. Die Idee ist wie gesagt gut, aber wenn die Figuren zu gleichgültig (Cèsar), bzw. schon fast versessen (Lucía) dargestellt werden und immer mehr und mehr Inhalt der Geschichte fordern, dann ist dies auf Dauer schon recht anstrengend.

Cèsar hält von den Geschichten seines Vaters, der als Autor arbeitet, nicht unbedingt viel und kann seine Arbeit nicht verstehen. Die Familie bleibt nie lange an einem Ort wohnen, da sein Vater ständig neue Umgebungen und Inspiration für seine Bücher braucht. Dadurch wirkt er oftmals missmutig und verschlossen, aber auch oftmals sehr bockig, sodass er kein sonderlich großer Sympathieträger ist. Da er Lucía etwas schuldet, besorgt er ihr das unveröffentliche Manuskript zu “Das unsichtbare Buch” von seinem Vater. Auch Lucía, seine Mitschülerin, die selbst einmal als Schriftstellerin arbeiten möchte, ist leider keine Figur, mit der ich schnell warm wurde. Sie ist mir oftmals zu sprunghaft und zu aufdringlich. Wenn sie etwas möchte, lässt sie keine Ruhe und dadurch hat sie mich fast nur genervt. Sehr schade, denn sie hatte von allen Figuren das größte Potential.

Die Idee mit dem unsichtbaren Buch und der Frage, ob es tatsächlich sowas wie unsichtbare Bücher gibt und wieso im Leben immer alles sichtbar sein muss, fand ich sehr interessant, allerdings wurde mir dies ein wenig zu oberflächlich thematisiert. Man sollte dabei allerdings bedenken, dass es sich bei “Das unsichtbare Buch” um ein Kinderbuch handelt und ich von daher nicht unbedingt die Zielgruppe bin. Kinder und Jugendliche hätten bei der Geschichte sicherlich mehr Spaß als ich.

Ein absoluter Hingucker ist dagegen das Cover, da es sehr gut zur Geschichte passt und die Farben gut ausgewählt wurden. Auch die Kurzbeschreibung ist vollkommen in Ordnung und hat mich auf das Buch neugierig gemacht. Zu schade, dass der Inhalt dabei nicht mithalten konnte.

Insgesamt hat mir “Das unsichtbare Buch” leider nicht so gut gefallen, wie ich es mir im Vorfeld gewünscht habe. Zwar hat die Geschichte durchaus Potential, aber leider wurde ich bis zum Schluss weder mit den Figuren warm, noch konnte ich mich an den Schreibstil gewöhnen. Die Fortsetzung “Das magische Buch” möchte ich von daher nicht mehr lesen.