Rezension

Hatte ich mir anders vorgestellt...

Eats, Shoots and Leaves - Lynne Truss

Eats, Shoots and Leaves
von Lynne Truss

Bewertet mit 2 Sternen

In ihrem Buch "Eats, Shoots & Leaves- The Zero Tolerance Approach to Punctuation" thematisiert Lynne Truss die fatalen Folgen, falscher Zeichensetzung in der englischen Sprache.
Nach dem Klappentext, der eine Szene beschreibt, in der ein Pandabär aufgrund eines Zeichenfehlers in einem Wörterbuch, in ein Lokal geht, isst, umher schießt und geht (richtig wäre die Zeichensetzung Eats Shoots & Leaves gewesen- dann hätte er einfach Sprossen und Blätter gegessen,) dachte ich, das ganze Buch wäre eine Aneinanderreihung von kleinen Geschichten, oder lustigen Sätzen.
Dem war leider nicht so..
Immer wieder werden die grundlegendsten Zeichensetzungsregeln in der englischen Sprache erklärt, die ich auch schon beherrsche, weswegen diese Stellen (die auch immer über mehrere Seiten gehen- und eigentlich 75% des Buches ausmachen) sich ewig in die Länge zogen und mich nicht wirklich packen konnten..
Besonders oft werden Komma und Apostroph in den Vordergrund gerückt und Lynne Truss beschreibt Fehler, die sie in ihrem Umfeld wahrgenommen zu haben scheint.
Ich kann mir aber wirklich nicht vorstellen, dass man in England solche Fehler findet:
"It need'nt be a pane (on a van advertising discount glass)
Ladie's hairdresser
Mens coat's
(...)
Freds' restaurant
(...)
XMA'S TREES" (S. 52)
Und so zitiert sie sogar aus einem Brief, den sie als 14jährige von einer Brieffreundin erhalten hat.
Die Schrift sei schon alleine so groß gewesen wie die eines Kleinkindes, die Brieffreundin hätte auf rosafarbenem Papier geschrieben und die i-Punkte wären Blasen anstatt Punkten gewesen. Und dieses Mädchen soll Fehler in diesem Brief eingebaut haben, was die Autorin des Buches so -verärgerte?- (schließlich wird das Mädchen unter anderem als trottelig bezeichnet und ihr wird ein Handicap unterstellt), dass sie eine "besondere" Antwort schrieb...
Sie habe einen Füller benutzt und auf grünem Papier geantwortet, ob sie einen Samt-Smoking für einen Anlass, an den sie sich heute nicht mehr erinnern könne, anziehen könnte, und sie habe an manchen Stellen sogar Französisch benutzt. (S. 104)
Spätestens nach dieser Stelle war mir die Autorin unsympathsich und das Buch kaum noch zu retten..

Ich hatte online gelesen, dass Lynne Truss mit diesem Werk die Schönheit der Zeichensetzung und ihre Bedeutung für uns herausstellt.
Naja..

Die Vielseitige Verwendung der Zeichen wird aber, das muss ich zugeben, behandelt:
" :-(     Now it's sad!
  ;-)      It looks like it's winking!
  :-r     It looks like it's sticking its tongue out!
(...) " (S. 193, f.)
Faszinierend...

Alles in allem bin ich von diesem Buch wirklich enttäuscht und kann es absolut nicht weiterempfehlen.