Rezension

Hector sucht Teil 1

Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück - Francois Lelord

Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück
von François Lelord

Bewertet mit 4.5 Sternen

Es war einmal ein ziemlich guter Psychiater, sein Name war Hector, und er verstand es, den Menschen nachdenklich und mit echtem Interesse zuzuhören. Trotzdem war er mit sich nicht zufrieden, weil es ihm nicht gelang, die Leute glücklich zu machen. Also begibt sich Hector auf eine Reise durch die Welt, um dem Geheimnis des Glückes auf die Spur zu kommen.

Das Buch zeichnet sich durch eine einfache Sprache aus, aber das geschieht nicht grundlos. Hector entdeckt die Welt neu, er findet das Geheimnis des Glücks - welches gar kein so großes Geheimnis ist. Und er macht dies, indem er die Welt wie ein Kind betrachtet. Vorurteilsfrei, frei von Gedanken, die den Blick auf das wesentliche vernebeln, etwas naiv - und stets offen, sich dem Leben zuzuwenden.

Als Leser dieses Buches sollte man bereit sein, sich darauf einzulassen. Und letztlich, ja, eine der klaren Botschaften, die der Leser entdecken kann - wenn er sich nur drauf einlässt - ist naheliegend und sollte dennoch erwähnt werden. Intelligenz, so schön sie in vielen Teilen des Lebens sein mag, ist kein Kriterium, welches Notwendig ist um glücklich zu sein oder zu werden. Nun ist Hector alles andere als dumm - aber die Sprache, die verwendet wird, ja, sie ist einfach. Sie ist zu verstehen. Ohne psychologisches oder soziologisches Vorwissen. Das Buch können auch Kinder verstehen - es spricht darüber hinaus das innere Kind an.

Lelord ist mit seinem Glücksbuch das Kunststück gelungen, vermeintlich komplexe psychologische Sachverhalte in eine Geschichte zu transformieren. Was in Sachbüchern in oft zu kompliziertem Psycholatein breit geschlagen wird, liest sich hier so leicht und verständlich wie ein Märchen - und dazu noch glaubhaft! Die Geschichte ist sehr einfach und in kindlicher Sprache geschrieben, weil die grössten Wahrheiten meistens sehr einfach zu finden sind und dies wohl auch eher Menschen gelingt, welche sich ihre Kindlichkeit beim Erwachsenwerden nicht verwachsen liessen.