Rezension

Heimat

Wo du richtig bist - Tomas Sjödin

Wo du richtig bist
von Tomas Sjödin

„Wo du richtig bist“ –wer möchte nicht gerne seinen Platz im Leben kennen? Den Platz an dem er sich wohlfühlt, er gedeihen kann, und auch das Leben von anderen Menschen bereichern kann? Dieses Buch sucht auf Fragen dieser Art eine Antwort. Die Reise beginnt auf den Spuren eines eher unbekannten Apostels, Thomas. In den biblischen Erzählungen liest man vor allem von seinen Zweifeln. Der auferstandene Jesus erschien den Jüngern, aber Thomas fehlte bei dieser Begegnung. Von Zweifeln geplagt, wollte er erst glauben, wenn er die Wunden von Jesus berührt. Jesus geht liebevoll auf seine Zweifel ein und gibt ihm diese Möglichkeit.

Neben den knappen Hinweisen in der Bibel, geht der Autor, der ebenfalls Tomas heißt, auch auf Mythen und Legenden rund um den Apostel Thomas ein. Es scheint sehr wahrscheinlich zu sein, dass der Apostel Thomas die Botschaft von Jesus nach Indien gebracht hat. Der Autor reist selbst nach Indien, und verliebt sich in die geistliche Lebendigkeit dieses Landes.

Aber dieses Buch besteht nicht nur aus Reiseberichten, auch wenn der schwedische Autor auf den Spuren von Thomas nach Deutschland, Israel, Indien und Italien gereist ist und davon berichtet. Er erzählt auch viel von seiner Gemeinde in der er, gemeinsam mit anderen, eine Arbeit aufgebaut hat, in der die Armen der Stadt liebevoll beköstigt werden. In dieser Arbeit finden viele Menschen ihren Platz, und damit Heimat.

Dieses Buch war bei mir nicht Liebe auf dem ersten Blick. Der Autor schwenkt oft seinen Blickwinkel, und anfangs fiel es mir schwer ihm zu folgen. Dann habe ich, denke ich, seinen Schreibstil besser verstehen können. Das Buch gleicht einer Zugreise, bei der es nicht allein auf das Ziel ankommt, sondern auch auf die Begegnungen unterwegs, und auf den Blick aus dem Fenster. So beginnt der Autor mit dem Weg von Thomas, streut aber immer wieder seine eigenen Erfahrungen ein, oder erzählt von Büchern, die ihn auf seiner Reise begleitet haben.

Letztendlich geht es dem Autor darum wie ein Mensch Heimat findet, und dazu gehören unter anderem andere Menschen und eine Aufgabe. Die Suche nach den eigenen Stärken, und auch das Wegschneiden von Unwichtigem spielen dabei eine Rolle.

Ich finde dieses Buch gibt viele wertvolle Impulse, wie man seinen Platz im Leben finden kann. Wer den Eindruck hat am falschen Platz zu sein oder auf der Suche ist nach einer erfüllenden Aufgabe wird hier sicher einige Antworten und Denkanstöße finden.