Rezension

Heiterer Frauenroman

Bei Hitze ist es wenigstens nicht kalt - Dora Heldt

Bei Hitze ist es wenigstens nicht kalt
von Dora Heldt

„Bei Hitze ist es wenigstens nicht kalt“ ist ein typischer Frauenroman, in dem es um die Sorgen und Ängste des Älterwerdens geht und um die verpassten Chancen des Lebens. Doris, noch 49 Jahre alt, treue Unternehmergattin, fürchtet sich vor ihrem 50zigsten Geburtstag. Da sie von ihrem Umfeld zu einer Feier gedrängt wird, packt sie kurzerhand ihre Sachen und entschwindet für das Wochenende in ein Wellnesshotel. Mit dabei sind Katja und Anke, alte Freundinnen, mit denen sie das Abitur gemacht hat, aber die sich seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen haben. Dass so ein Wochenende nicht ohne Kuriositäten, Geheimnisse und neue Erkenntnisse erlebt werden kann, ist klar.
Doris, Anke und Katja waren mir sofort sympathisch. Auch wenn ich noch ein paar Jahrzehnte von der gefürchteten 50 entfernt bin und mir Leiden wie Hitzewellen fremd sind, konnte ich mich gut in die Charaktere hineinfühlen. Doris, Anke und Katja haben sich in unterschiedlichen Richtungen entwickelt. Doris hat zwei Kinder, sitzt meist zu Hause rum, seit sie nicht mehr in der Firma ihres Mannes mitarbeitet, und ertränkt ihre Langweile und ihren Kummer in Alkohol. Anke ist pleite, kinderlos und Single, das einzige Sozialleben, das sie hat, ist das Aufpassen auf ihren Neffen. Katja war eine erfolgreiche Moderatorin, ist nun von der Bildfläche verschwunden und hat eiserne Disziplin, was ihren Körper angeht, und einen jüngeren Liebhaber. Man sieht hier schon, dass Welten bei diesem Wellnesswochenende aufeinandertreffen. Wie es ja so ist, probiert jede erst einmal vor den anderen gut dazustehen, aber nach und nach bröckeln die Fassaden. Dieses Wochenende wird viel gelacht, geweint und gehofft. Manche Probleme werden ein bisschen zu sehr auf die leichte Schulter genommen und für jedes Problem scheint es plötzlich eine Ideallösung zu geben Was mir ein bisschen sauer aufgestoßen ist, waren die Bekannten, die in diesem Hotel getroffen wurden. Die haben zwar die Geschichte weitergebracht, aber mal ehrlich, so viel Zufall ist schon unheimlich!
Total gut hat mir aber der Abschluss des Romans gefallen. Mit Fotos wird noch einmal die Geschichte der drei Freundinnen optisch gezeigt, was eine schöne Idee ist.
Auch das Cover hat mir gut gefallen. Es zeigt Meer und Sand und mittendrin drei Frauen und eine männliche Gestalt im Hintergrund. Da kann man doch nur vom Urlaub träumen.

Fazit

„Bei Hitze ist es wenigstens nicht kalt“ ist ein heiterer Frauenroman, kein literarisches Meisterwerk, aber durchaus für einen gemütlichen Leseabend geeignet. Sieht man über die vielen Zufälle hinweg, die die Basis dieses Romans bilden, ist es eine nett ausgedachte Geschichte, die durchaus erheitert.