Rezension

Gute Lektüre

Bei Hitze ist es wenigstens nicht kalt - Dora Heldt

Bei Hitze ist es wenigstens nicht kalt
von Dora Heldt

Bewertet mit 4 Sternen

Doris ist am Boden zerstört. Obwohl sie mitten im Leben steht, eine gute Ehe führt und zwei tolle Söhne hat, möchte sie nicht wahrhaben, dass sie bereits 50 Jahre alt wird. Ihr Mann plant eine große Feier, die sie mit Schrecken ablehnt. Den Tag möchte sie lieber mit Katja und Anke verbringen, ihren ältestens Freundinnen, die sie bereits seit über 30 Jahren kennt.
Sie flüchten in ein Wellness-Hotel und lassen es sich gut gehen. Doch auch hier ist nicht alles eitler Sonnenschein, denn Geheimnisse kommen ans Tageslicht, mit denen keiner gerechnet hat…

“Ein Buch ohne Christine? Geht das denn?” – Das war so ziemlich mein erster Gedanke, als ich dieses Buch in meinen Händen hielt. Aber doch, Dora Heldt ist auch dieses Kunststück gelungen.
Zwar reicht dieses Buch bei weitem nicht an den Charme von den Christine-Büchern heran, aber hier wurde dennoch eine tolle Mischung aus Humor, Unterhaltung und Ernsthaftigkeit geschaffen.

Allerdings brauchte ich zunächst einige Zeit, um mich an die neuen Charaktere zu gewöhnen. Die drei Frauen sind allesamt sympathisch, aber ihr Umgang miteinander ist sehr ruppig, sodass mich dieses Verhalten oftmals irritiert hat und ich mich mehrfach gefragt habe, ob dies wirklich eine so gute Freundschaft oder eher eine Zweckgemeinschaft ist.
Jede hat ihre Geheimnisse und scheut sich auch nicht davor, die anderen anzulügen. Hier werden nicht nur Schulden verheimlicht, sondern auch Kinder und sogar falsche Jobs angegeben. Warum man derartiges nötig hat, ist für mich nicht nachvollziehbar.

Neben dem typischen Humor von Dora Heldt, kann man hier auch ihre ernste Seite kennenlernen. Die Protagonistinnen sind alle im Alter von Frau Heldt und sie stellen sich gegenseitig die Frage, was sich mit 50 Jahren ändern wird, ob sie alles richtig gemacht haben, wie sie die Wechseljahre und Falten durchstehen, usw.

Die Covergestaltung ist wieder einmal super. Jedes Cover von Dora Heldt strahlt Urlaubsstimmung aus, was gerade jetzt im verregneten Herbst gut tut. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls stimmig und macht Lust auf mehr.

Insgesamt konnte mich auch dieses Buch von Dora Heldt überzeugen. Zwar kommt es bei weitem nicht an die Christine-Bücher heran, aber dennoch hat die Geschichte mich gut unterhalten. Die perfekte Lektüre für ruhige Herbststunden.