Rezension

Heldenreise und Pferdebuch

Etzel Zauderkern und die Macht der Wünsche -

Etzel Zauderkern und die Macht der Wünsche
von Gregor Wolf

Bewertet mit 5 Sternen

Eigentlich will Etzel nur Heilkräuter für Meister Graufels suchen. Denn der hustet und fiebert und braucht ganz dringend Medizin. Doch dann reißt ihn ein Schrei aus seiner Konzentration. Ruft jemand um Hilfe. Und Etzel hilft.

Ok, sein Zauber tut mal wieder nicht so ganz, was er soll. Aber immerhin, er schlägt die Räuber in die Flucht. Zwar schafft es der königliche Bote nicht mehr lebend zum Herzog nach Burg Helmfest. Wohl aber der Brief der Königin. Sie sei schwer krank und bedürfe der Heilkunst von Meister Graufels. Aber der alte Zauberer ist selber krank. Also muss sein Lehrling einspringen. Und so findet sich Etzel plötzlich auf einer geheimen und gefährlichen Mission. Denn sehr wahrscheinlich wurde die Königin vergiftet. Mit einer Arznei und dem Pferd des Boten bricht Etzel auf. Zu einem Abenteuer, dass er nie für möglich gehalten hätte.

Auf seiner Heldenreise begegnet Etzel bald Gisa von Sturm. Die praktisch veranlagte Knappin rettet dem weltfremden Zauberlehrling ein ums andere Mal den Kopf. Auch sie ist auf dem Weg zur Königin. Um für ihr Recht zu kämpfen Ritterin zu werden. Das dürfen bisher nämlich nur Männer.

Gemeinsam mit Ehrenwert – dem sehr schlauen Pferd des königlichen Boten – kämpft sich das ungleiche Gespann zur Hauptstadt. Und weiter. Immer wieder fragen sie sich: Wer kann uns helfen? Wem kann man trauen? Und wer steckt hinter der ganzen Sache?

Abenteuer, Zauber und wahre Freundschaft

„Etzel Zauderkern und die Macht der Wünsche“ ist eine epische Mischung aus spannungsgeladenem Abenteuer, fantastischem Zauber und wahrer Freundschaft. In seinem Fantasy-Roman für Menschen ab zehn Jahren erschafft Gregor Wolf eine atmosphärisch dichte Märchenwelt. Mit detailliert-lebendigen Landschaftsbeschreibungen zieht er uns in Nahferns Wälder und Felder. Macht uns zu Verbündeten. Zu Freunden.

Was lieben wir dieses Buch! Der Chef (9) und ich bekamen nicht genug. Zumindest einer von uns fand deswegen mehr als einmal zu spät in den Schlaf. Denn so wie mein Viertklässler immer weiter zuhören wollte, so wollte ich nicht aufhören vorzulesen. Das Abenteuermärchen hielt uns bis zur letzten Seite in seinem Bann. Und als auch die gelesen war, saß mein Sohn breit grinsend neben mir und verlangte vehement einen zweiten Band. Es gibt noch viel zu erzählen!

Noch ein Wort zur Altersempfehlung:

Obwohl das Buch für Kinder ab zehn Jahren empfohlen ist, las ich es mit meinem Neunjährigen. Was absolut in Ordnung war. Aber: Die Elternbegleitung war hier durchaus angemessen. Der tote Bote bleibt nicht der einzige Verlust. Und einige Szenen gingen zumindest uns arg zu Herzen. Nach der Durchquerung des Felds der Trauer, war der Chef nah dran das Buch abzubrechen.

Genauso wie bei den traurigen Szenen, brauchte er Rückendeckung bei der Verarbeitung der umfangreichen Intrige. Verrat und hinterlistige Machenschaften gehören dankenswerter Weise noch nicht zu seinen gelevelten Fertigkeiten. ;-)