Rezension

herzerwärmend

Emily Pferdeflüsterin - Mila Sternberg

Emily Pferdeflüsterin
von Mila Sternberg

Bewertet mit 5 Sternen

Klappentext:

Ein eigenes Pferd! Dafür würde Emily sogar in einer Quizshow auftreten, obwohl sie viel lieber an alten Mixern und Toastern herumschraubt, als sich mit Menschen zu umgeben. Und dann kommt die Chance, Emily zieht tatsächlich das ganz große Los in einem Quiz – und lässt ihren Traum wahr werden. Aber mit ihrer Stute Runa stimmt irgendetwas nicht. Sie ist traurig. Das spürt Emily sofort. Denn mit Tieren versteht sie sich … fast so, als ob sie mit ihnen sprechen könnte. Und Emily weiß genau: Nur sie kann ihrem Pony helfen.

Cover:

Das Cover ist wunderschön. Es zeigt die Verbindung zwischen einem kleinen Mädchen und ihrem Pferd. Man spürt direkt, dass die beiden eine ganz besondere Verbindung  haben. Auch der Hintergrund ist sehr schön gestaltet und die Farben des Himmels sind sehr schön gewählt, so dass eine sehr warmherzige und emotionale Stimmung aufkommt. Die Beiden stehen auf einem Wiesenhügel und eine Baum und ein kleiner Esel umgrenzen die beiden. Das Augenmerk liegt jedoch auf dem Pferd und dem Mädchen.

Meinung:

Das Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig, so lässt sich das Buch sehr gut und locker lesen.

Die Gliederung des Buches fand ich einfach wunderschön. Die Gestaltung des Kapitelanfangs hebt sich sehr gut hervor. Neben der kleinen Blumenillustration am Kapitelanfang finde ich sehr positiv, dass nicht nur eine Überschrift sondern auch Ort und Zeitpunkt unter dem Kapitel stehen. So kann man dies immer sehr gut einordnen.

Toll fand ich auch den Zeitsprung zwischen der Vorgeschichte und dem ersten Kapitel. Dies gibt der Geschichte gleich schon eine gewisse Spannung, da man ganz gern erfahren möchte, was dazwischen passiert ist.

Emily ist ein ganz besonders Mädchen. Für sie ist es nicht einfach Beziehungen und Nähe zu anderen Menschen aufzubauen. Sie hat ganz besondere Begabungen und interessiert sich mehr für Mathematik, das herumschrauben an Toastern und Mixern und möchte unbedingt ein eigenes Pferd haben. Das Zwischenmenschliche und Kommunizieren mit ihren Mitmenschen fällt ist schwer, mit Tieren klappt dies jedoch besser. Als Emily in einer Quiz-Show ausreichend Geld gewinnt geht ihr Traum in Erfüllung und sie sucht sich die Stute Runa aus, doch etwas stimmt mit dieser nicht und so versucht Emily diesem auf den Grund zu gehen. 

Sie lernt Lea kennen und Lea merkt, dass Emily anders ist, doch ist sie davon nicht abgeschreckt, sondern zwischen den beiden entsteht eine wundervolle Freundschaft.

Doch zu viel möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, sondern findet am besten selbst heraus, was Emily, Lea und die Stute Runa so besonders macht und was sie alles erleben.

Die Geschichte ist liebevoll und warmherzig geschrieben. Man kann sich sehr gut in die Gedanken und Handlungen der Charaktere hinein versetzen. Emily ist sehr gut und authentisch beschrieben, so dass man ihre Handlungen und Erlebnisse sehr gut nachempfinden kann. Man merkt und spürt ihren Charakter und dass sie etwas ganz Besonderes ist. Auch die Beziehung zu Paulus, ihren Vater, wird sehr gut beschrieben und dargestellt. 

Emily ist mir sehr ans Herz gewachsen und sie ist sehr sympathisch. Im Laufe der Geschichte wächst sie sehr über sich hinaus und man kann einiges von ihr lernen. Wunderschön hat mir auch das Ende und die entsprechende Aufklärung gefallen, die eine kleine Überraschung war, mit der man so nicht gerechnet hat.

Auch die wunderschönen Illustrationen gefallen mir sehr gut und runden das Buch sehr gut ab. Die Farbe rot wird hier, in den ansonsten schwarz-weiß Zeichnungen, besonders hervorgehoben.

Ein wunderschönes und herzerwärmendes Buch, was sehr nah geht und noch lange nachklingt. Es enthält wunderschöne Botschaften und ist sehr gut geschrieben, so dass man sich gut in die Geschichte und Charaktere hinein versetzen kann und dabei eine besondere Geschichte mit Charakter erlebt.

Gefallen hat mir auch, dass die Thematik um Asperger gar nicht so direkt angesprochen wird, man merkt und fühlt es und die Besonderheiten werden sehr gut beschrieben und dennoch wird nicht zu sehr darauf eingegangen.

Das Buch ist sehr tiefgründig, gefühlvoll und etwas Besonderes, ein Pferdebuch, dass anders ist als andere. Denn hier reitet die Protagonistin nicht einmal auf ihrem Pferd, sondern es geht viel mehr um die Beziehung dazwischen und noch so einiges mehr.

Fazit:

Kein typisches Pferdebuch, sondern viel mehr eine bezaubernde Geschichte, die mein Herz erwärmen konnte und noch lange in mir nachklang.