Rezension

Hier bekommt man sehr viel Input, weshalb mal sich am besten schon mit der Inkatradition auskennen sollte. Die Autorin vermittelt sehr sympathisch ihre Liebe zur und Erfahrungen mit der Inkatradition.

Transformation mit der Inkatradition -

Transformation mit der Inkatradition
von Ulrike Mönkemöller

Bewertet mit 3 Sternen

Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, hatte ich etwas anderes von dem Buch erwartet. Ich habe gedacht, man würde hier eine Hilfe bekommen, wie Mann und Frau besser miteinander umgehen können. Dies stimmt hier aber nur begrenzt. Hier geht es eher um die innere Arbeit, anstatt um die äußere. Die Autorin versucht den Lesern diese Tradition, für die sie so brennt, näher zu bringen, doch mich konnte diese Tradition nicht für sich begeistern. Ich habe hier zwar immer wieder gute Ansätze gelesen, mit denen ich selber arbeite, wie zum Beispiel die Achtsamkeit und das Manifestieren. Dazu gleichen die Übungen teilweise der Meditation, nur das sie mich nicht wirklich beflügeln oder entspannen. Die Achtsamkeit hingegen ist der Schlüssel, wie es im Buch auch vorkommt. Auf sein innerstes hören und nicht gegen Gefühle und Emotionen ankämpfen, sondern annehmen. Man muss erst das im inneren verändern, bevor sich etwas im Außen verändern kann.

 

In dem Buch geht es um weibliche und um männliche Energien, die in jedem von uns vorhanden sind. Dies ist ein sehr komplexes Thema mit dem man sich intensiver beschäftigen muss. Durch dieses Buch habe ich nicht viel über die Inkatradition lernen können. Wenn man sich in der Welt dieser Tradition allerdings schon zurecht findet, kann es einem bestimmt ein paar Übungen mit auf den Weg geben. Mich haben viele Übungen eher verwirrt, als das sie mir genutzt haben. In einer Übung beschreibt die Autorin, dass sie sich mit der Energie des Wassers verbunden hat und anschließend mit zwei Säulen eines Denkmals. Waren in der Energieblase dann das Wasser und die Säulen gleichzeitig oder wurde die Verbindung zum Wasser getrennt, bevor sie sich mit den Energien der Säulen verbunden hat. Als Leser ist der genaue Vorgang sehr wichtig.

Bei einer anderen Übung empfinde ich es als sehr anstrengend mir meinen inneren Mann als Gegenüber vorzustellen und mich zu fragen, wie er sich fühlt. So muss ich meine Persönlichkeit spalten und mich um zwei Persönlichkeiten kümmern oder uns beide wahrnehmen, anstatt mich als Ganzes. Danach soll ich beide wieder verbinden. Dies belastet doch eher als zu kräftigen. Eher kann ich mir vorstellen, mich in einzelne Ichs hinein zu fühlen, wie zum Beispiel in mein inneres Kind etc. Aber dafür muss ich diesen Teil nicht erst von mir trennen, denn er gehört ja zu mir.

Vieles ergibt für mich auch keinen Sinn. Warum soll ich mir vorstellen, dass die verbundene Schwere mit einem Gefühl durch meinen linken Arm fließt zur linken Hand hin nur um sie dann auf meinen spirituellen Magen zu legen und dorthin fließen zu lassen. Warum bündel ich dieses Gefühl nicht direkt in meinem spirituellen Magen und lasse sie dann abfließen?

In einer Übung war ein kleiner Fehler eingebaut. Wenn die Männer im äußeren Kreis stehen und die Frauen im inneren, muss sich nur ein Kreis drehen, sonst wird ja immer einer ausgelassen.

Eine weitere Übung war so konfus, dass ich gar nicht mehr folgen konnte. Hier ein Beispiel (von mir etwas übertrieben, aber so hörte es sich für mich an): Verbinde die rote Energie mit der grünen Energie, zieh sie in Halbkreisen aus deinem Bauchauge und verbinde diese mit der goldenen Energie von Vater Sonne, lass sie austreten rechts und links um das Herzauge. Zieh das purpurviolette Licht von den Galaxien durch die Augenöffnung...

In meiner Vorstellung glich ich einem Muskel- und Venenbild beim Arzt, nur das mein ganzer Körper mit diesen Muskeln und Venen umwickelt war. Wie sollte mich das öffnen oder entspannen? Natürlich ist es etwas übertrieben, aber das war mein Bild von mir. Jemand, der sich mit der Inkatradition auskennt, wird die Übung sicher leicht hinbekommen.

Mir persönlich ist das Ganze einfach zu viel. Vater Kosmos, Mutter Erde, Mutter Wasser, Energiegürtel, Energieaugen, Farben, weibliche und männliche Ernergien, oben rein unten raus, vorne rein und hinten raus. Steißauge = Wasser, Bauchauge = Erde, Herzauge= Sonne usw. Dann wird Mutter Erde zur männlichen Energie und Vater Kosmos zur weiblichen Energie, obwohl es sonst andersherum ist. Es wirkt so, als gäbe es keine Struktur in der Inkatradition, an der man sich halten könnte.

 

Ein weiterer Grund, weshalb dieses Thema vielleicht nicht so ansprechend für mich war ist, dass mir hier die männlichen und weiblichen Energieeinteilungen zu pauschalisiert waren. Natürlich kann auch ein Mann mehr weibliche Energien haben und eine Frau mehr männliche Energien. Dies sagt auch die Autorin. Aber im Grunde wird hier wieder pauschalisiert. Kraft, Power und Verstand wird dem Mann zugesprochen und Sanft, mit Liebe und ohne Krafteinsatz der Frau. Ich stehe weder auf Gendern noch bin ich extreme Feministin, aber das ist mir zu geschlechtsspezifisch. Man sollte sein innerstes nicht so begrenzen, sondern sich als ein Ganzes sehen.

 

Es ist so viel Input, dass es schwer wird viel davon zu behalten. Am besten ist, wenn man sich schon mit der Inkatradition auskennt. Man spürt die Liebe der Autorin zu dieser Tradition und es ist schön, dies miterleben zu dürfen. Sehr sympathisch vermittelt sie ihre Überzeugungen und ihre Erfahrungen mit diesen Übungen an uns alle. Sie lädt dazu ein, etwas neues kennen - und vielleicht lieben zu lernen. Jeder fühlt sich mit anderen Dingen wohl. Und wenn ihr von der Autorin mehr lesen wollt oder ihre persönliche Unterstützung in Anspruch nehmen wollt, könnt ihr sie über ihre Webseite kontaktieren. Persönlich angeleitet ist dieses Thema sicher noch mal etwas ganz anderes.