Rezension

Hier ist so Einiges weder öffentlich noch rechtlich wie es scheint.

Tanz der Zitronen - Nicole Joens

Tanz der Zitronen
von Nicole Joens

Sauer macht nicht immer lustig.

Die Autorin hat  dieses Buch basierend auf der Tatsache zwanzigjähriger Tätigkeit als freischaffende TV-Autorin für öffentlich-rechtliche Sender geschrieben.

Sie prangert vor allen Dingen die unlauteren Machenschaften an, nach denen dort - unter Vertuschung der wirklichen Gegebenheiten - die Ellbogenpraktik, die allgemein in der freien Marktwirtschaft üblich ist, noch weitaus  skrupelloser betrieben wird.

Sie zeigt uns den Zuschauer dort postiert, wo ihn die Verantwortlichen abgestellt haben - in der Ecke des gebührenzahlenden, arglosen, ja dummen Konsumenten, der nicht mehr großartig hinterfragen sollte, was eigentlich mit seinen Geldern geschieht, die monatlich so ordentlich und rechtmäßig eingezogen werden. Er soll möglichst keinen negativen Kommentar abgeben, aus dem hervorgeht, dass die servierten Programme schlechter werden, man alte, ausgeleierte Sendungen wiederholt, um die Zeit zu füllen oder begabte Talente mit ihren Werken nicht zum Zuge kommen läßt, weil korrupte Vorteilsgabe eben nicht von schriftstellerischer Überzeugung besiegt werden kann. Erschreckend auch ist der Einfluss, den politische Gremien auf die Programmgestaltung nehmen, die damit ihrer ursprünglichen Verpflichtung nicht mehr ausreichend nachkommen, ja nahezu vertragsbrüchig werden, wenn man die Statuten heranzieht, denen sie gerecht werden sollten.

Der Leser ist sprachlos im Angesicht der Details, die von einer Insiderin öffentlich gemacht werden und fragt sich ernsthaft, ob solche Dinge wirklich möglich sind.

Es ist das erste Sachbuch -  im weitesten Sinne möchte ich es als ein solches bezeichnen -, dass ich von Nicole Joens in Händen halte.

Die Autorin ist eine Persönlichkeit mit vielen schriftstellerischen Facetten.

Ob in ihrer anrührenden Weihnachtsgeschichte "Maria sucht Josef" auch unter dem Pseudonym Joens  oder als Noemi Jordan  in ihren Romanen "Insel der schwarzen Perlen" und "Tal der tausend Nebel", hat sie jedes Mal auf ganz unterschiedliche Weise verstanden, ihre Leser zu faszinieren.

In diesem Schriftwerk offenbart sie unerschrocken und mutig desolate Zustände, die eine Reihe von Verantwortlichen lieber im Dunkel gelassen hätten, und dafür sollte man ihr Anerkennung zollen, in der Hoffnung, dass ihr Beispiel Schule macht.

Autor: Nicole Joens
Buch: Tanz der Zitronen

nicole_houwer

Vor 3 Wochen

[nicole_houwer]
@Brilli

Vielen, vielen Dank für diese großartige Rezension, die ich gerne auf unsere Webseite stellen würde, wenn ich darf? Wir haben in unserem neuen Verlag extra eine Ecke für Kommentare eingerichtet und sehr gerne würde ich diesen hier einstellen. Darf ich? Und ja, ich habe auch einen Verlag mit meinem Mann gegründet, weil man irgendwann im Leben ehrlich sagen dürfen muss wie es wirklich ist. Inzwischen kümmert sich zum Glück eine Staatsanwaltschaft um den einen oder anderen Sachverhalt in meinem Buch, der nicht von einer öffentlichen Haushaltsabgabe subventioniert werden sollte! Lieben Gruß, N.