Hilfe, der Akzent!
Bewertet mit 2.5 Sternen
Wider Erwarten handeln längst nicht alle Kapitel des Hörbuchs von den russischen Nachbarn, sondern auch von Lebensgewohnheiten in Russland und Deutschland, von Kaminer recht überspitzt und augenzwinkernd dargestellt. Leider ist nicht alles amüsant - so manches empfand ich als Darstellung bloßer Belanglosigkeiten und wird mir dementprechend auch nicht sonderlich in Erinnerung bleiben.
Während das Buch, das dem Hörbuch zugrunde liegt, 34 Geschichten hat, beschränkt sich das Hörbuch auf 18 Kapitel. Diese reichten mir persönich allerdings auch, da sich das Zuhören als ausgesprochen anstrengend erwies.
Generell finde ich es immer begrüßenswert, wenn der Autor seine eigenen Texte persönlich vorträgt, denn er weiß schließlich am besten, was er herausstellen will und sorgt für eine entsprechende Betonung.
Hier jedoch entpuppte sich der an sich durchaus charmante russische Akzent als Hochleistungssport für die Ohren. Mehr als ein Kapitel am Stück habe ich daher konzentrationmäßig nicht erfassen können. Wenig und vollkommen ungewohnt betonte Worte und Sätze, kaum Nuancen in der Satzmelodie und schon eine sehr spezifische Aussprache, bei der das Gehirn erst einige Sekunden später erfasste, was da eigentlich gesagt wurde... So oft wie diesmal habe ich selten ein Hörbuch zurückspulen müssen, und das hat den Hörgenuss schon deutlich vermindert. Vereinzelt musste ich aber schon lachen, wenn z.B. von "Pluuschtieren" die Rede war...
In diesem Fall würde ich mich ganz klar für die Buchform aussprechen statt für das Hörbuch.