Rezension

Hilfreicher Erfahrungsbericht mit Kritikpunkten

Kalt erwischt
von Heide Fuhljahn

Bewertet mit 3.5 Sternen

Das Buch "kalt erwischt" stellt eine Mischung aus Erfahrungsbericht und Biografie, sowie Sachbuch dar. Die Autorin ist Journalistin und an Depressionen erkrankt. Sie schildert sehr eindrücklich und lebensnah ihre Geschichte all ihren Höhen und Tiefen. Dabei vermittelt sie dem Leser das Gefühl mit Depressionen nicht alleine zu sein, was sehr hilfreich sein kann. Die Kapitel wechseln sich ab zwischen aktuellen Geschehnissen, Rückblicken und Einschüben, z.B. durch Experteninterviews, Schaukästen oder anderen Informationen. Die Informationen sind insgesamt auch gut und anschaulich dargestellt, jedoch ist hier als Kritikpunkt zu nennen, dass die Autorin keine entsprechende Ausbildung hat und eher auf diese Information verweisen sollte, statt sie in dieser Form zu präsentieren. Die Wahl der Medikamente, usw. sollte in Hände von Fachpersonal. Darauf zu sprechen kommen, dass Medikamente hilfreich sein können halte ich dabei aber für sinnvoll und eine gute Ergänzung des Buches. Auch die Darstellung der Therapien und Therapeuten ist teilweise stark negativ. Dies kann im Einzelfall bei der Autorin natürlich auch so gewesen sein, könnte aber viele Betroffene abschrecken sich überhaupt Hilfe zu holen. Letzlich berichtet die Autorin von ihrer Borderline-Diagnose, was wieder in eine völlig andere Richtung geht. Insgesamt hat es gute Ansätze und einen guten, abwechslungsreichen Aufbau und kann Betroffenen helfen sich nicht alleine mit ihrer Diagnose zu fühlen.