Rezension

Hin- und Hergerissen

Crazy in Love - Gefährlich schön - Kim Karr

Crazy in Love - Gefährlich schön
von Kim Karr

Äußeres Erscheinungsbild:
Das Cover ist typisch New Adult und Mann und Frau sind natürlich zusammen abgebildet. Das Farbschema gefällt mir aber recht gut, besonders die rosa/pinken Farben.
Titel sind bei dem Genre auch Program, aber ich sehe den Zusammenhang zum Inhalt (wie bei so vielen anderen New Adult Büchern) leider überhaupt nicht.

Eigene Meinung:
Ich finde die Idee sticht mal mehr mal weniger aus dem Einheitsbrei der New Adult Romane heraus.
Gutes Mädchen, böser Junge > weniger
Schicksal des Verlobten und die Fotografen/Rockstarsache > mehr.

Zum Inhalt ist zu sagen, dass die Liebesgeschichte meist sehr klischeehaft abläuft und ich musste bei den Liebesschwüren echt das große Würgen unterdrücken, doch Ende und Anfang haben mich umgehauen; und das im positiven Sinne. Denn hier ist das Buch so anders und so viel besser als der Mittelteil. Hier kommt so etwas wie Spannung auf und die Charaktere haben mir wirklich gut gefallen.

Besonders im ersten Drittel und und letzten Teil war der Schreibstil ausgereift und tiefgründig. In der Mitte strotzte er nur so von Schwammigkeiten, Lückerfüllersätzen und niveaulosen Geschreibsel.

Die beiden Hauptcharaktere haben mich innerlich fast zerissen. Fand ich sie getrennt eigentlich sehr gut, so fand ich sie zusammen beinahe unterträglich.
Dahlia ist eine selbstbewusste, liebenswerte, junge Frau. Einfach das Mädchen von Nebenan. Nach Bens Tod wirkt sie sehr greifbar und real, man kann sich in sie hineinversetzten und fühlt mir ihr.
River ist nicht der typische Rockstar (was bald klar wird) und man erlebt einen lebenslustigen, witzigen und geerdeten Mann.
Auch sämtliche Nebencharaktere sind voller Liebe gezeichnet (und haben mir zwischenzeitlich besser gefallen als Dahlia und River, da sie mir einfach nicht so arg auf den Keks gegangen sind).

 Es hätte alles so schön sein können, doch dann treffen sich Dahlia und River nach Jahren wieder und -peng- es geht allmählich bergab mit der Geschichte. Die Beziehung der Beiden beginnt wirklich süß: Ihre Neckereien haben mir am Anfang wirklich ein Lächeln ins Gesicht gezaubert, doch sobald sie im Bett waren verwandeln sie sich in notgeile Teenager. So sexgeil kann man doch nicht von jetzt auf morgen werden! Gute Sexszenen mag ich eigentlich sehr, doch hier kam ich kaum noch aus dem Seite umblättern raus, so viele (ähnliche) Sexszenen waren es.
Hach, und wie sie sich doch lieben. Bahh, was haben sich mir die Fußnägel bei diesem Süholzgeraspel hochgerollt
Zudem sind Dahlias Gewissensbisse, ob sie denn was mit River anfangen kann obwohl da mal Ben war, nach dem 100.000 einfach nur noch nervig.

Das Ende besteht aus einem dicken, fetten Cliffhanger. Und dieser gefällt mir ausgesprochen gut und ich empfand ihn als gelungen. Er verheißt Spannung für den zweiten Teil und das die eigentlich gute Grundstory ja vielleicht doch noch aus dem Sexloch rausgeholt wird

Fazit:
Dieses Buch hat mich absolut zerrissen zurückgelassen. So schrecklich ich dir Liebesgeschichte gefunden habe, so gut fand ich die Idee. Am Anfang und am Ende hat die Autorin Tiefgang bewiesen und gezeigt, dass sie es eigentlich ganz gut kann. Dem Cliffhanger ist es auch zu verdanken, dass ich weiterlesen werde, denn ich hoffe er verheißt Spannung.