Rezension

Hinter die Fassade blicken

Mobile Library -

Mobile Library
von David Whitehouse

Bewertet mit 5 Sternen

David Whitehouse zeigt in seinem Roman Mobile Library (dt. Die Reise mit der gestohlenen Bibliothek), wie reizvoll es sein kann, in menschlichen Beziehungen den zweiten Blick zu wagen. Protagonisten sind Bobby Nusku (mehr schlecht als recht von seinem überforderten Vater betreut), Valerie Reed, genannt Val (alleinerziehende Mutter), Rosa (Vals behinderte Tochter), Sunny (Bobbys Freund, der, um sich besser wehren zu können, Cyborg werden will), der Hund Bert und später dann Joe, den Bert bei einem Zwischenstopp im Wald aufstöbert. Und dann ist da noch Jimmy Samas, der Kriminalkommissar, der gerne befördert würde.

Der Roman beginnt mit dem Anfang des dramatischen Endes, mit der Mobilen Library auf den Klippen an der Südküste Englands, umzingelt von Polizeiautos.

Und die folgenden Kapitel erzählen dann, wie es zu der eingangs erzählten Szene kommen konnte. Bis der Leser wieder zum Ende kommt - aber danach gibt es noch einen Abspann.

Vals Job ist es, die Mobile Library zu putzen, und als die aufgelöst werden soll, und Bobby von Schule und (Rest-)Familie die Nase voll hat, und Rosa gemobbt wird, da machen sich die drei mit dem Hund Bert auf zu einem Roadtrip durch England. Ein Ziel ist es, Bobbys Freund Sunny zu besuchen, der nach einem Unfall an die Küste gezogen ist, und irgendwie sucht Bobby auch nach seiner Mutter. Joe, dem sie zwischendurch begegnen, überzeugt die drei, mit ihm nach Schottland zu fahren, wodurch eine Geschichte in der Geschichte beginnt, und man erfährt, was es mit Joe auf sich hat. Und eingestreut in die Geschichte sind unzählige Verweise auf andere Bücher - schließlich sind sie ja mit einer voll bestückten Mobile Library unterwegs.

Ein Roadtrip der besonderen Art, mit besonderen Protagonisten - klare Leseempfehlung von mir.