Rezension

Historie und Neuzeit super verbunden

Todesschön - Angela Dopfer-Werner

Todesschön
von Angela Dopfer-Werner

Bewertet mit 4.5 Sternen

Eleonora "Leo" Ennemoser besucht ihre Familie im idyllischen Roßhaupten im Allgäu. Als ihr Großvater Hans tot auf dem Pestfriedhof gefunden wird, gehen alle von einem Unfall aus. Nur Leo glaubt an Mord. Als sie zusammen mit ihrer besten Freundin Yasmina "Jassi" Gröningen einen Stein findet, an dem Blutspuren zu sehen sind, wird dieser Verdacht bestätigt. Aber anstatt die Polizei zu informieren, macht sich Leo zusammen mit Jassi und ihrem Freund Lukas auf nach Südtirol, um ein Rätsel zu lösen, für dessen Bewahren sie ihr Großvater ausersehen hatte. Die 3 wissen noch nicht, auf was für ein Wagnis sie sich da einlassen...

Gleich am Anfang der Lektüre finde ich auf einer Karte alle relevanten Orte in Deutschland, Österreich und Südtirol eingezeichnet, die mir in dieser Geschichte begegnen werden. Für die Orientierung hier und da ganz nützlich.

Die Geschichte selbst zieht mich in das Thema Ahnenforschung hinein. Als zweiten Ansatz bin ich auf der Suche nach zwei verschwundenen Seiten aus der Geschichte der Nibelungen. An beiden Themen hat Leo´s Opa Hans schon seit Jahrzehnten geforscht. Nun soll seine Enkelin das Werk vollenden. Sie bekommt von einem jungen Mann aus Südtirol Hilfe und auch ihre beiden Freunde stehen ihr tatkräftig zur Seite.

Die wunderschönen Beschreibungen der Südtiroler Landschaft mit ihren Zinnen, Burgen und Bergen haben mich sofort in ihren Bann gezogen. Wenn sich die Suche manchmal etwas in die Länge zieht, geht mein inneres Auge auf Entdeckungstour. Die Autorin versteht es brillant, mich in die wunderschöne Landschaft hinein zu ziehen.

Damit ich die Hintergründe zur Recherche von Leo, die ihre Anfänge um 1275 haben, besser verstehe, sind in kursiver Schrift Gedanken von Menschen, hauptsächlich Mönchen, aus dieser Zeit, die mit den verschwundenen Schriften zutun hatten, eingefügt.

Auf der Rückseite wird "Der Beginn einer sagenhaften Trilogie" angekündigt. Nach dem Lesen dieser ersten Geschichte freue ich mich schon jetzt auf die Fortsetzungen.

Ein wunderbares Zusammenspiel zwischen Mittelalter und Heute hat mich trotz ein paar langatmigen Stellen sehr gut unterhalten.