Rezension

Historischer Krimi

Das Geheimnis des Strandvogts - Volker Streiter

Das Geheimnis des Strandvogts
von Volker Streiter

Bewertet mit 4 Sternen

Amrum 1845. Auf der Passage zwischen Föhr und Amrum wird der Postläufer Dahl ermordet aufgefunden. Die Tat gleicht einer Hinrichtung, im Grunde fand eine Übertötung statt.

In der Kutsche, von deren Insassen die Leiche gefunden wird, befindet sich der Reiseschriftsteller Georg Kohl. Schnell gewinnt er den Eindruck, dass der eigentlich zuständige Inselvogt den Fall zunächst als Unfall abtun möchte, danach nachlässig ermittelt. In der Inselbewohnerin Dina Martensen, die sich um den verwahrlosten Waisen Nickels kümmert, findet Kohkl eine Mitstreiterin, die sich ebenfalls nicht damit zufrieden geben möchte, dass Dahls Tod ungesühnt bleibt.

Der Postläufer war unbeliebt auf der Insel, ein Trinker, der auch schon mal das Austeilen der Post vergisst. So wirklich scheint ihn keiner zu vermissen, im Gegenteil, so manch einer hätte durchaus Grund, ihn zu beseitigen.

Beiihren Ermittlungen stoßen die beiden sich zart ineinander Verliebenden auf eine 12 Jahre zurückliegende Geschichte, die ein fragwürdiges Licht auf den Inselvogt wirft, aber auch auf einen kürzlichen Schiffsuntergang, bei dem zahlreiche Menschen ums Leben kamen. Liegen hier die Motive für den Mord?

Bis zur Aufklärung gibt es einige brenzlige Situationen zu überstehen.

Streiters Roman bietet neben dem Kriminalfall eine hervorragende Beschreibung des harten Inselalltags in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Um ein kärgliches Ein-/Auskommen zu haben, mussten die Inselbewohner hart arbeiten, gelegentliches Strandgut konnte da als regelrechter Schatz gelten.

Alles in Allem: ein lesenswerter historischer Krimi