Rezension

Historischer Roman über den frühen Wunsch nach Selbstbestimmung

Die Fallstricke des Teufels - Heike Stöhr

Die Fallstricke des Teufels
von Heike Stöhr

Bewertet mit 3 Sternen

Sophias kleiner Bruder und später die Mutter verstarben an der Pest. Um sie zu schützen, ließ der Vater sie in Leipzig beim Onkel aufwachsen. Der erkannte, wie klug die junge Frau war. Von der Mutter hatte sie das Lesen gelernt und ihr Wissensdurst war nicht zu stillen. Sie hatte aus Vaters Bibliothek ein wertvolles Buch gemopst, das sie gemeinsam mit dem Onkel ergebnislos zu entziffern suchte. Ein Buch, das ursprünglich dem Kloster gehörte und die Begierde unlauterer Gesellen entfachte.

Als Leser begleiten wir Sophia, die als junge Frau nach Pirna zurückkehrt. Wir lernen alte Berufe kennen und erfahren, wie Frauen damals lebten. Sophia widersetzt sich so manchen Sitten und überschreitet Grenzen. Dabei trifft sie in ihrer Umgebung nicht nur auf Unterstützer.

 

Heike Stöhr hat ein Buch geschrieben, das ruhig beginnt und fast wie ein Krimi endet. Die Autorin des Jahrgangs 1964, die selbst in Pirna aufgewachsen ist, studierte Germanistik und Geschichte und schrieb ihre Diplomarbeit über sächsische Geschichte, für die sie im Pirnaer Stadtarchiv recherchierte. So ist ein nettes Buch entstanden, das einen Einblick in das Stadtleben um 1540 gibt. Der Stadtplan, das Namensregister sowie ein Glossar erleichtern dem Leser den Überblick.

 

Ich habe das Buch über meine Heimatstadt mit großem Interesse gelesen und so manchen Hinweis auf Gebäude gefunden, die noch heute in ihren Grundfesten bestehen. Doch muss ich auch gestehen, dass ich sehr lange brauchte, um im Buch anzukommen, weshalb ich ihm nur drei Sterne gebe.