Rezension

Historisches Märchen

Ich träumte von einer Bestie -

Ich träumte von einer Bestie
von Nina Blazon

Das Cover macht das Buch eindeutig zu einem Hingucker und zeigt sogleich: hier ist etwas versteckt. Und genau dieses Geheimnis gilt es zu lüften.

Wir folgen dabei Fleur, die zu Beginn des Buches nicht ganz greifbar wird und ihr Leben lieber am Computer verbringt und unter Pseudonymen. Es hat lange gedauert, dass ich mit ihr warm geworden bin, denn was sie den Männern oder auch Freunden in ihrem Leben verbirgt, ist auhc uns Lesern verborgen.
Durch einen Schicksalsschlag muss sie sich jedoch ihrer Vergangenheit stellen und beschließt nach Frankreich zu fahren, um damit abzuschließen. Dort kommt sie jedoch einem Familiengeheimnis auf die Spur, das ihren Ermittlerinstinkt weckt und ihr unerwartete Freiheit beschert.

Ich konnte ihre Veränderung gut nachvollziehen und auch die historische Recherche zur Bestie war super interessant. Allerdings waren die Nebenfiguren nicht ganz greifbar. Vor allem ihre Mutter hätte ich gerne nochmal gehört und auch Tomé blieb letztendlich etwas blass. Verlieren konnte ich mich aber im Setting, das wunderschön gezeichnet wurde und mich mit Fleur einfach schlendern lässt. Deshalb würde ich den Schreibstil auch als eher unaufgeregt bezeichnen, manchmal mit Längen, die jedoch gut zu Fleurs Charakterentwicklung passen.

Schade fand ich, dass der Märchenaspekt, der zu Beginn viel angesprochen wurden, am Ende verloren geht und nur noch Spitznamen bleiben.

Insgesamt würde ich das Buch Lesern empfehlen, die gerne in langsame Geschichten eintauchen mit außergewöhnlicher Familiengeschichte und gerne nach Frankreich reisen ;)