Rezension

Historisches und Zeitreise - interessanter Plot

Die Rückkehr der Templer - Martina André

Die Rückkehr der Templer
von Martina André

Bewertet mit 5 Sternen

„Die Rückkehr der Templer“ spielt in drei Zeitebenen. 2151 werden die Schwestern Lyn und Rona per Timeserver (eine Art Zeitmaschine) in das 12. Jahrhundert nach Jerusalem geschickt, wo sie den Untergang des Templerordens verhindern sollen, da man sich davon eine bessere Welt erhofft. 2005 treffen wir die im Vorgängerband „Das Rätsel der Templer“ durch den Timeserver in dieser Zeit gestrandeten Templer wieder, die eigentlich aus dem beginnenden 14. Jahrhundert stammen. Auch diese sollen ins 12. Jahrhundert geschickt werden, da 2005 bekannt ist, dass Lyn und Rona nicht mehr zurück konnten. Von diesen beiden erhofft man sich Hilfe bei der Erforschung des Timeservers und möchte sie daher ins Jahr 2005 holen. Der Hauptteil des Buches schließlich spielt in eben diesem 12. Jahrhundert, wo ein Mann namens Khaled eine große Rolle dabei spielt, ob alle ihre jeweiligen Aufgaben lösen können.

Die Geschichte der Templer während der Kreuzzüge Mitte des 12. Jahrhunderts ist hier verquickt mit einer Zeitreisegeschichte und einem guten Teil Legende (ein mystischer Kelch und die Bundeslade spielen eine Rolle). Das gibt dem Buch ein gewisses Etwas, mir hat das großen Spaß gemacht. Wir erfahren hier über historische Fakten hinausgehend einen guten Teil Fiktion, der sich an bestehende und fiktive Legenden anlehnt.

Das Buch ist mit seinen ca. 750 Seiten keine leichte Kost, es ist komplex geschrieben, der Wechsel der Zeitebenen, die vielen Personen, der wissenschaftliche Bezug und der geschichtliche Hintergrund fordern ein aufmerksames Lesen. Gleichzeitig ist die Geschichte unglaublich spannend, mit einigen unerwarteten Ereignissen und einem sehr überraschenden Ende, das mich persönlich nicht richtig zu faszinieren wusste. Der Epilog entschädigte mich dafür umso mehr.

Mir drängte sich der Vergleich mit Diana Gabaldon auf, die auch sehr dicke, sehr komplexe Bücher schreibt, bei denen reale Historie mit einer Zeitreise verbunden ist. Wer Diana Gabaldon mag, sollte auch hier einen Blick riskieren.

Auch wer den Vorgängerband – wie ich – (noch) nicht gelesen hat, findet sich gut in das Buch ein, die Vorgeschichte wird kurz erzählt, ansonsten ist das Buch unabhängig davon. Möglicherweise hätte man eine bessere Beziehung zu den Charakteren aus dem Vorgängerband, ich persönlich finde sowieso, dass Khaled (der nicht aus diesem stammt) der interessanteste Charakter ist.

Mit hat das Lesen viel Spaß gemacht und ich werde sicher noch mehr von Martina André lesen.