Rezension

Hm... etwas zwiespältig

Towing Jehovah
von James Morrow

Bewertet mit 3.5 Sternen

Der Erzengel Rafael erscheint und verkündet den Menschen, daß Gott gestorben und ins Meer gefallen sei. Ein unter der Flagge des Vatikans fahrender Supertanker erhält die heikle Aufgabe, den zwei Meilen langen Körper des Schöpfers zu bergen - ein Unternehmen mit Risiken. 
 

Irgendwie hat mich dieses Buch permanent verwirrt - das liegt einfach daran, dass das Thema für mich selbst sehr wichtig ist. Als überzeugte Atheistin und Skeptikerin hat es mich permanent gezwungen, meine Einstellungen zu überdenken und Positionen in meinem Leben zu überprüfen. Wie würde ich handeln, wenn ich auf einmal erfahre, dass es doch mal einen Gott gegeben hat, auch wenn er jetzt tot ist? Was ändert das für mich und in welchem Sinne? Würde mein ganzes Weltbild nicht wie ein Kartenhaus zusammenbrechen?
Außerdem habe ich mich permanent gefragt, wo genau der Autor steht, welche Meinung er hat. Und wurde daraus schlicht nicht schlau, weil die Meinung der Protagonisten einfach immer den gleichen Stellenwert hatte...
Aber zusätzlich zu diesem Nachdenkfaktor war das ein in vielen Zügen schön absurd geschriebenes Buch, mit vielen coolen Wortwitzen - auf trockene Weise witzig und philosophisch, ohne zu moralisieren.