Rezension

Hoch komplex

Inferno - Dan Brown

Inferno
von Dan Brown

Harvard Professor und Symbologe Robert Langdon wacht mit einer Schusswunde in einem Florenzer Krankenhaus auf. Seine Erinnerung an die letzten Tage ist vollkommen ausgelöscht, weder weiß er, warum bzw. wie er nach Florenz gekommen ist noch versteht er warum ein Profikiller sowie die örtliche Polizei hinter ihm her sind. Mit Hilfe der Ärztin Sienna Brooks versucht er seine Spuren der letzten Tage zu verfolgen und stößt dabei auf eine Reihe von Hinweisen rund um Dante's Inferno - und einer Bedrohung für die gesamte Menschheit. 

Dan Brown verarbeitet in seinem Buch ein hoch komplexes Thema, weshalb "Inferno" auch eher eine anspruchsvolle Lektüre abgibt. Der Schreibstil ist sehr detailreich und überzeugt mit einem gehobenen Sprachniveau, weshalb aber vor allem zum Lesen in der Originalsprache fortgeschrittene Englischkenntnisse hilfreich sind. Was mir wie immer gefallen hat, ist dass der Leser an die verschiedensten historischen Orte und Sehenswürdigkeiten entführt wurde. Dabei unterhält Dan Brown nicht nur, sondern liefert auch gut recherchierte Hintergrundinformationen. Robert Langdon's Charakter ist nach wie vor sympatisch und authentisch und man lässt sich von der Hauptfigur gerne durch die Welt und ihre Geschichte leiten. Bei den Nebencharakteren bin ich mir in diesem Band zwar nicht so ganz sicher, die gezielte Täuschung geht aber hier nicht vollständig am Leser vorbei, weshalb ich am Schluss selbst nicht mehr wusste, wem Robert Langdon eigentlich vertrauen kann und wem nicht. Als Leser empfand ich das aber auch oft verwirrend, der Handlungsstrang war so komplex, dass irgendwann eigentlich kein eigener Spekulationsspielraum mehr blieb und man sich von den Geschehnisse einfach nur noch berieseln lassen kann. 5 Sterne vergebe ich jedoch dennoch schon alleine wegen der Thematik, die den Leser durch seine moralischen Diskussionen einen Denkanstoß gibt und auch Tage später noch zum Nachdenken bringt.