Rezension

Hochspannung bis zur letzten Seite

Das Haus am Moor - Heike Denzau

Das Haus am Moor
von Heike Denzau

Bewertet mit 5 Sternen

Theo, 11 Jahre alt und seit einem Unfall an den Rollstuhl gebunden, wird entführt. Gleich zu Beginn beobachten wir drei der Entführer bei ihren Vorbereitungen für ihr geplantes Verbrechen. Aber es läuft nicht wie geplant, und alles wird viel schlimmer als angedacht. Denn zeitgleich fliehen zwei Teenager aus einem Heim und wollen sich in einer verlassenen Kate zunächst verstecken. Dort angekommen, stellen sie fest, dass dieses alte Haus nicht nur ihr Unterschlupf sein soll. Es kommt zum Zusammenstoß mit schlimmen Folgen....
Dieses Buch ist so fesselnd, dass man es in einem Rutsch durchlesen möchte. Ich hatte unruhige Nächte und würde dieses Buch als Thriller einstufen, denn der nervliche Thrill ist permanent da. Man fiebert regelrecht mit. Cliffhanger am Ende der einzelnen Kapitel sorgen dafür, dass man unbedingt noch weiterlesen muss, so dass das Buch sich als regelrechter Pageturner outet. Immer wieder kommt es zu unerwarteten Wendungen, die alle nachvollziehbar sind und keine Fragen offen lassen. Ganz geschickt lässt die Autorin uns falschen Spuren folgen, die uns vor neue Rätsel stellen. Denn auch wenn wir drei der Entführer zu Beginn bereits kennenlernen, bleibt immer noch die Frage, wer der Oberboss ist, bei dem alle Fäden zusammenlaufen. Das Miträtseln hat mir sehr gut gefallen.
Die Charaktere sind gut herausgearbeitet. Die Spanne ist groß, vom Psychopathen bis hin zum soften Weichei. Sympathieträger ist allen voran die Hauptkommissarin Lyn Harms, die sorgfältig und mit vollem Einsatz ermittelt, obwohl sie nur eine Teilzeitstelle hat auf Grund ihrer familiären Situation. Man fühlt aber, dass sie ihren Beruf liebt und darin aufgeht. Für mein Empfinden ist manchmal zuviel Privates beschrieben, z.B. die Essgewohnheiten der Familie oder ein Eifersuchtsanfall des Gatten. Aber darüber konnte ich schnell hinweglesen, denn im Vordergrund steht der Kriminalfall.
Sehr schön ist, dass die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven beschrieben wird, so dass man die Handlungen besser einordnen kann und 'hinter die Kulissen' schaut. Der Schreibstil ist flüssig und leicht, man kann sich gut in die jeweilige Szene hineinversetzen...und mitzittern!
Ich kann das Buch jedem empfehlen, der sich gern in das Geschehen einbringt und sich als 'heimlicher Ermittler' betätigt. Auch wenn es mal ein Quantum weniger Schlaf gab, ist mir das Buch volle fünf Sterne wert.