Rezension

Hörbuch-Thriller für Jugendliche

Layers, 1 Audio, - Ursula Poznanski

Layers, 1 Audio,
von Ursula Poznanski

Die bisheirgen Jugendbücher, die ich von Ursula Poznanski kenne, habe ich gelesen. Layers ist das erste, das ich mir nur anhöre, anstatt es auch/zuerst zu lesen. Glücklicherweise handelt es sich bei dem Hörbuch um eine ungekürzte Ausgabe, die etwa 12 Stunden und 44 Minuten lang ist. Genau das richtige für verschnupfte Herbsttage. 

Protagonist von Layers ist Doria, ein Junge, der sich entschieden hat, lieber als Obdachloser als bei seinem Vater zu leben, der ihn misshandelt. Er schlägt sich durch, so gut es geht: bis er eines Morgens neben der Leiche von Emil, einem anderen Obdachlosen aufwacht. Die Tatwaffe, das blutige Messer, hält Dorian in der Hand. Eine abrupte Veränderung seines Lebens erfährt Dorian, als ihn ein reicher Wohltäter aufgabelt. Der scheinare Gutmensch Raoul Bornheim bietet Jugendlichen wie ihm eine neue Chance, bildet sie aus - und stellt dabei wahnwitzige Forderungen. Zu spät wird Dorian klar, dass es ein Fehler war, mit ihm mitzugehen. Denn die Realität besteht aus vielen Schichten.

Ein bisschen schade sind die vielen Längen, die das Buch hat. Zwischendurch gibt es viele Sequenzen, in denen Dorian einfach nur ziellos durch die Gegend streift und vor allem vorgelesen kommen sie mir endlos vor. Das nimmt dem Plot ein wenig die Spannung, weniger wäre hier mehr gewesen.  

Nun zu der Hörbuchversion. Als ich den Sprecher Jens Wawrczeck gegoogelt habe, war ich zunächst skeptisch. Die Stimme von Figur Spencer Olchin aus der Sitcom King of Queens als Thrillersprecher? Echt? Wer die Serie kennt, der weiß, was ich meine. Aber manchmal, so wie hier, täuscht der erste Eindruck. In Layers ließt Wawrczeck etwas tiefer als er Spencer spricht, es ist eine angenehme Stimme, der man gut zuhören konnte. Schön finde ich auch die Stimmvariationen bei den Dialogen. Seine jugendliche Stimme passt auch super zu dem jugendlichen Protagonisten Dorian. Das Sprechtempo ist genau richtig. Flüssig, nicht zu langsam, nicht zu hastig. Pausen an den richtigen Stellen. Ja, Jens Wawrczeck war eine gute Wahl für Layers.