Rezension

Hoher Ekelfaktor meets wenig Spannung

Der Totschläger - Chris Carter

Der Totschläger
von Chris Carter

Beliebige Massenware

Sprecher: Uve Teschner
Jahr: 16.06.2014
Verlag: Hörbuch Hamburg
Dauer: 6 CDs, 419 Minuten Laufzeit

Was denken sich Verlage eigentlich bei der Auswahl der Titel für ihre Bücher? Bei „Der Totschläger“ - im Original übrigens „One by one“ betitelt - bin ich zu der Überzeugung gekommen NICHTS! Hauptsache reißerisch und nichtssagend. Es scheint auch obligat zu sein, dass der Leser wirklich so gar keinen Bezug zum Inhalt feststellen kann. Dafür kann man Chris Carter nicht verantwortlich machen, deshalb also nun zum Buch.

Es ist ein typischer Carter. Viel Blut und detaillierte Beschreibung von grausamen Tötungsmethoden, das will das Publikum, danach lechzt es. Mit persönlich ist das nicht so wichtig, es stört mich allerdings auch nicht. Was ich aber erwarte, ist eine wendungsreiche Geschichte mit einem spannenden Plot. Genau hier hapert es aber. Die Story war nicht wirklich neu, was ich noch verzeihen kann, wenn sie wenigstens gut umgesetzt ist. Aber damit tut sich Chris Carter schwer. Es ist mal wieder nur eine atemlose Jagd – der Name „Hunter“ ist da wohl Programm – mit wenig Spannung.

Schauen wir uns die Protagonisten an, fällt auf, dass sie merkwürdig konturlos sind. Ich könnte Hunter und Garcia nicht mal beschreiben, geschweige denn mir ein Bild von ihnen machen. Und das, obwohl ich tatsächlich alle 5 Bücher gelesen bzw. gehört habe. Die beiden haben auch bislang keine nennenswerte Entwicklung durchgemacht. Zwei Sunnyboys ohne Ecken und Kanten – langweilig und überhaupt nicht sexy. Das hat natürlich den Vorteil, dass es völlig egal ist, in welcher Reihenfolge ich die Bücher lese.

Wenigstens die Aussage des Buches und das Motiv des Mörders waren glaubhaft und nachvollziehbar. Das reicht aber dann doch nicht für einen gelungenen Thriller.

Mein Fazit: Beliebige Massenware, nur für ein blutgeiles Publikum, das keinen Wert auf eine gute Story legt.