Hommage an die Großmutter
Bewertet mit 5 Sternen
Paul Spielmann, sicher ein alter Ego des Autors, erinnert sich an seine Großmutter. Auslöser für diese Erinnerungssflut ist nicht nur die Rückkehr in seine Heimatstadt Wien, nachdem er lange Jahre in den USA verbracht hat, sondern vor allem ein alter Flügel, ein Bösendorfer, den er im Schaufenster eines benachbarten Musikgeschäfts entdeckt, und der so demjenigen der Großmutter gleicht. Diese Großmuttter war eine wichtige Bezugsperson für den kleinen Paul, die ihm Literatur und Musik nahe brachte, mit ihm Ausflüge machte, ihm ihre ganze Liebe schenkte. Das Leben war nicht besonders gut zu dieser Großmutter, zwei mehr oder weniger unglückliche Ehen, den Sohn schon früh in Pflege gegeben, was dieser nie verwinden konnte. Trotzdem richtet sie sich ein im Leben und kommt im Alter so noch zu einem kleinen Glück. Sehr liebevoll, warmherzig, einfühlsam schreibt Henisch von einem sogenannten "einfachen Leben" und zeigt daran einen Teil der östereichischen Geschichte.