Rezension

Hommage an H.G. Wells - Teil 2

Die Landkarte des Himmels - Félix J. Palma

Die Landkarte des Himmels
von Félix J. Palma

Bewertet mit 5 Sternen

Eine Geschichte so grenzenlos wie das Universum Eine Frau gaubt nicht an die Liebe. Ein Mann will Träume wahrmachen. Außerirdische landen im viktorianischen London. Und ein phantastischer Roman wird Realität … Im zweiten Teil der internationalen Bestseller-Trilogie jagt uns Félix J. Palma durch ungeheuerliche Parallelwelten und schickt uns auf abenteuerliche Zeitreisen. Staunen und Schrecken garantiert!

Wem das Buch Die Landkarte der Zeit von Felix J. Palma gefallen hat der sollte sich unbedingt dieses Buch kaufen und lesen. Im Umkehrschluss gilt aber auch wer es nicht mochte wird auch mit "Die Landkarte des Himmels" seine liebe Mühe haben und nicht glücklich werden. Dieser Roman ist konzeptionell ähnlich aufgebaut, ist sprachlich und literarisch auf dem selben hohen Niveau und ist wahrlich ein sprühendes Feuerwerk von überbordender Phantasie und unglaublichen Abenteuern. Wer das obenerwähnte Buch nicht kennt darf natürlich mit diesem Werk beginnen, wobei es besser wäre den ersten Band der geplanten Trilogie zu kennen. Gesucht werden tapfere und furchtlose Leser/-innen für eine Expedition zum Südpol und ins viktorianische London. Der Auftrag: Suche nach dem Mittelpunkt der Erde, Bekämpfung der Invasion vom Mars und das Entflammen eines wärmenden Feuers der Liebe. Vorsicht: Extreme Kälte, unermesslicher Schrecken und permanente Gefahr. Eine Rückkehr in die Realität kann nicht garantiert werden. Lohn: Gefühlsaufruhr, ein unerklärlich aufblitzendes Lustgefühl und tiefe Zufriedenheit im Erfolgsfall.

Lieber Leser/-in, stell Dir vor, auf dem Mars gäbe es intelligentes Leben das uns in technischen Belangen weit überlegen wäre. Und stelle Dir weiterhin vor, der Mars wäre ein sterbender Planet weil seine Bewohner ihn während der langen Existenz bis zur Erschöpfung alles Ressourcen ausgebeutet haben. Die höher entwickelte Spezies steht vor dem Aussterben und die Erde bietet am ehesten die Lebensbedingungen um zu überleben. Die Marsmenschen beschliessen sie gewaltsam zu erobern! Die Erdbewohner sind den Invasoren hoffnungslos unterlegen... Ein gewisser H.G. Wells hat so einen düstern Roman im Jahr 1898 geschrieben. Dieser namhafte Autor tritt denn auch gleich zu Beginn in Erscheinung und er begleitet uns über die ganzen 900 Seiten hinweg. Sein aufsehenerregendes Werk spielt dabei eine wichtige Rolle. Wenn Du lieber Leser es schaffst die Geschichten so zu lesen als lebtest Du im Jahr 1898 dann wirst Du feststellen, dass dich von den Sternen unermesslicher Schrecken zu treffen vermag!

Gleich zu Beginn hat der Schriftsteller H.G. Wells die einzigartige Gelegenheit die geheime Wunderkammer des Naturgeschichtlichen Museums zu besichtigen und dann gehts ab ins Jahr 1829 auf eine unglücksselige Südpolexpedition. Welches Grauen hat die die Besatzung in den Eiswüsten heimgesucht? Dann gibts die einmalige Chance die Marsinvasion in Echt mitzuerleben! Ein wahrhaft danteskes endzeitliches Schauspiel! Aber was wären all die Abenteuer ohne die grosse Liebe? Nichts, denn die Liebe ist das das Einzige, was wirklich unveränderlich bleibt in den wechselnden Landschaft des Universums. Hoffentlich wird sie in keiner der endlos möglichen Welten jemals erlöschen.

Nun, unsere Weltgeschichte beweist klipp und klar das nie eine feindliche Invasion vom Mars stattgefunden hat. Wie will der der Autor Felix J. Palma wieder aus diesem apokalyptischen Strudel an Ereignissen herausfinden? Er findet tatsächlich einen Weg, aber den darf ich an dieser Stelle natürlich nicht verraten.

Der Roman ist meiner Meinung nach fantastisch geschrieben. Es gibt zahlreiche tiefgründige Passagen und literarische Perlen die mich berührt haben. Der Autor neigt zu Sätzen und Abschnitten, die würdig sind, in Stein gemeisselt zu werden. Zwischendurch hat er wie ein Troubadour aber leider den Hang zur Geschwätzigkeit was die Erzählungen etwas in die Länge zieht. Schriftsteller sind ein latent vorhandenes und unterschwelliges Thema und ihre Stellung die in weniger hohem Ansehen ist als die der Wissenschaftler, obwohl ihre Vorstellungskraft deren Erfindungen oft weit übertrifft. Ihre Arbeit ist gar nicht hoch genug einzuschätzen. Sie bringen die Menschen zum Träumen; auch all jene, die allein nicht träumen können. Und die Menschen brauchen Träume. Gibt es eine bedeutendere Arbeit als diese?