Rezension

Hommage ans Original

Mitternachts Soirée - C'Rysta Winter

Mitternachts Soirée
von C'Rysta Winter

Bewertet mit 5 Sternen

Wenn Madam Elsa ein Fest ausrichtet, dann kann man sich immer auf einen Wow Effekt freuen und so ist auch Perrot hoch erfreut, als er eine Einladung zu Madam Elsas Mitternachts Soiree bekommt. Gleich zu Beginn wird er aber das Gefühl nicht los, dass sich etwas hinter den Kulissen zusammenbraut und tatsächlich, im Laufe des Abends bricht ein älterer Herr tot zusammen, den Namen der Gastgeberin auf den Lippen. Die anwesenden Gäste vermuten ein tragisches Unglück, doch Perrot und Inspector Jeff sind da nicht so sicher. Wer C'rysta Winters erstes Buch nicht kennt, wird jetzt verwundert sein ob der Ähnlichkeit der Namen ihrer Hauptfiguren mit denen aus den bekannten Krimis von Agatha Christie. Eine Ähnlichkeit ist durchaus gewollt, die Autorin huldigt ihrem Idol, indem sie die Geschichte in die heutige Zeit holt und den fiktiven Enkel des berühmten Hercules Poirot ermitteln lässt. Die Geschichte ist natürlich an das literarische Vorbild angelehnt und biete Fans viele Parallelen, trotzdem sollte man das Buch nicht als Imitation, sondern eigenständig betrachten. Der Schreibstil der Autorin ist leicht und eingängig, ich persönlich brauchte aber erstmal einige Seiten, um in der Geschichte anzukommen, das ist auch der speziellen Art der Hauptfigur Perrot und deren Charakter geschuldet. Die Geschichte läuft im klassischen Stil ab und könnte so auch ein Szenario aus dem Spiel Cluedo sein, wer tötete den wen im Salon. Liebhaber moderner Thriller werden das wohl eher nicht mögen, das Blutvergießen und die Aktion hält sich in Grenzen, stattdessen laufen die Ermittlungen über Zeugenbefragungen, Beobachtung der verschiedenen Personen und das Erkennen von versteckten Details. Letzendlich beruht die Lösung darauf, die richtigen Zusammenhänge zu erkennen, die kleinen grauen Zellen richtig einzusetzen. Die Autorin schafft es gut Spannung aufzubauen, falsche Spuren zu legen und den Leser zu verwirren. Es macht unglaublich Spaß während der Geschichte mitzukriminalisieren und sich auf Mördersuche zu begeben. Liebhaber klassischer Krimis werden voll auf ihre Kosten kommen, denn man vergisst beim lesen glatt, das die Geschichte nicht 1920 spielt. Die Autorin schafft es tatsächlich die Atmosphäre und die Sprache dieser Zeit in die Moderne zu bringen und damit hebt sich das Buch auch ab von dem, was derzeit Ähnliches zu finden ist und meist dem Genre Cosy Krimi zugeordnet wird. Achille Perrot löst mit diesem Buch bereits seinen zweiten Fall. Ich finde man kann das Buch auch gut unabhängig davon lesen, allerdings werden in der ersten Geschichte einige Details zu Achilles Herkunft erwähnt und so ist seine Figur einfach noch besser zu verstehen.

Toll