Rezension

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H´san´kor soll mich fressen!

Schattenwanderer. Die Chroniken von Siala 01 - Alexey Pehov

Schattenwanderer. Die Chroniken von Siala 01
von Alexey Pehov

Bewertet mit 5 Sternen

Garrett der Meisterdieb erhält den Auftrag das sogenannte Horn des Regenbogens, das sich in Hrad Spine befindet, an sich zu bringen, damit der Unaussprechliche, der die Welt Siala bedroht, gebannt werden kann. Zunächst klingt das Ganze ganz einfach und scheint schnell gemacht zu sein. Doch Garrett hat nicht nur etliche Vorbereitungen zu treffen, sondern auch mit einigen Problemen zu kämpfen, die bereits den Beginn seiner Reise erschweren.

 

Ich muss zugeben, dass ich schon lange kein Buch mehr gelesen habe, das mich so in seinen Bann gezogen hat, wie dieses.

Zum einen liegt es daran, dass Pehov einen interessanten Protagonisten geschaffen hat, der sehr eigenwillig und lebendig erscheint. Beinah beiläufig gibt Garrett seine Meinung zu bestimmen Situationen und Figuren ab, wodurch man beginnt ihn besser kennenzulernen. Doch nicht nur Garrett ist ein interessanter Charakter. Auch die zehn Wilden Herzen, der Kobold Kli-Kli, Alistan Markhouse, und die Elfen Miralissa, Egrassa und Ell, die Garrett auf seiner Reise begleiten, haben jeweils einen anderen Charakter. Trotz der hohen Anzahl an Gefährten schafft Pehov es, jeden von ihnen agieren, zu Wort kommen und seine Rolle in der Geschichte spielen zu lassen.
Zum anderen finde ich gerade die lange Zeitspanne authentisch. Ich habe schon viele Fantasiebücher gelesen, bei denen der Protagonist das Ziel seiner Reise zu schnell erreicht. Bei Schattenwanderer bzw. der Trilogie an sich ist dies anders. Wie bereits erwähnt gestaltet sich schon das Überhaupt-erst-einmal-aufbrechen als sehr schwierig. Nicht nur, dass Garrett die Karten von Hrad Spine aus dem Geschlossenen Viertel holen muss, in dem einige Gefahren lauern, sondern auch, dass er plötzlich von allerlei Parteien gejagt wird, hindert ihn an einem schnellen Beginn seiner Reise.
Auch hat Pehov hier einige Klischees gebrochen, wie z.B. das alle Zwerge einen Bart haben und Elfen elegant und schön seien. Dies ist am Anfang relativ verwirrend, weil man schließlich immer das Standartbild im Kopf hat, wenn man an Zwerge und Elfen denkt, aber im Endeffekt ist es neu und durchaus interessant.

Als etwas verwirrend und abschreckend kann man den Glossar am Ende des Buches empfinden. Aber da es sich bei Schattenwanderer um ein High-Fantasy Buch handelt, in der viele neue Gestalten wie z.B. ein H´san´kor etc. auftauchen, empfinde ich persönlich den Glossar als eher hilfreich. Zwar werden alle Begriffe im Buch erklärt, aber ab und an vergisst man etwas, was man dann im Glossar schnell nachschauen kann.

Langeweile hatte ich bei diesem Buch, auch nach dem zweiten und dritten Mal lesen, keine. Wenn die Momente nicht durch und durch spannend waren, dann urkomisch. Insgesamt eine spannende Geschichte mit viel Witz, die Lust auf mehr macht.