Rezension

Hulda mitten im Geschehen

Fräulein Gold: Die Lichter der Stadt -

Fräulein Gold: Die Lichter der Stadt
von Anne Stern

Bewertet mit 4.5 Sternen

Hulda Gold ist Mutter und sucht ihren Weg im Leben gegen Ende der 1920er Jahre

In Band sechs lebt Hulda Gold als alleiinstehende, ledige Mutter wieder in ihrem Viertel im Berlin zum Ende der 1920er Jahre. Beruflich ist sie in einer Mütterberatungsstelle tätig und ihre Tochter besucht den Kindergarten. So ganz zufrieden ist sie nicht, aber glücklich, dass es ihnen gut geht. Im Gegensatz dazu leben andere Mütter am Existenzminimum, was ihr täglich begegnet. Eine junge Schauspielerin erregt ihre Aufmerksamkeit. Ihr Gerechtigkeitssinn und die ihr gegebene Neugierde lassen sie nach den Hintergründen recherchieren. Sie erlebt wieder so einige Abenteur. Auch andere bekannte Gesichter begegnen uns wieder.

In diesem Band steht ein Teil der kriminellen Unterwelt Berlins im Mittelpunkt. Aber auch die politischen wie gesellschaftlichen Entwicklungen spielen eine Rolle. Der Schreibstil der Autorin ist einfach ideal für dieses Genre, der es wird dadurch ein Atmosphäre geschaffen, in die man sich hineinfallen lassen kann. Wieder sorgt eine Karte auf der Umschlaginnenseite für besseres Verständnis der relevanten Viertel Berlins. Sicherlich ist es hilfreich, die Vorgängerbände gelesen zu haben, um einige Zusammenhänge besser einordnen zu können, aber da es eine abgeschlossene Geschichte mit Hinweisen zu notwendigen Ereignissen der Vergangenheit ist, lässt sich das Buch auch ohne Vorkenntnisse genießen. Empfehlen möchte ich es allen Lesern historischer Romane und Berlin-Liebhabern, die sich über die 1920er Jahre in dieser Stadt unterhaltsam informieren möchten.