Rezension

Humorvoll, aber kaum Tiefgang

Marzipanküsse - Katrin Koppold, Katharina Herzog

Marzipanküsse
von Katrin Koppold Katharina Herzog

Bewertet mit 3 Sternen

Diese Kurzgeschichte aus der Feder von Katharina Herzog passt bestens in die Vorweihnachtszeit. Denn Rosalie will kurz vor Weihnachten heiraten. Seit einem Jahr plant sie ihre Hochzeit, alles ist bereit und in drei Tagen ist es endlich soweit. 

Doch dann erblickt sie im Buchladen, in dem sie als Aushilfe arbeitet, einen rothaarigen Mann. Sie ist verwirrt - einerseits vermutet sie in ihm einen Ladendieb, andererseits löst er in ihr Gefühle aus, die sie als Braut für einen fremden Mann gar nicht haben dürfte. Hauptsächlich aber denkt sie, dass der Typ Pech bringt. Von ihrer Grossmutter eingeimpft, weiss sie, dass sie um rothaarige Männer einen Bogen machen muss.

Doch das ist einfacher gesagt als getan, denn er hat mehr mit der Hochzeit zu tun, als ihr lieb ist. Der rothaarige Mann namens Pat entpuppt sich nämlich als Trauzeuge, ein Freund von Rosalies Bräutigam Kai-Uwe. Von nun an dreht sich alles darum, Pat von der Hochzeit fernzuhalten.

Rosalie gibt sich alle Mühe damit. Ich schiebe es vor allem auf ihren durcheinander gebrachten Hormonstatus so kurz vor der eigenen Hochzeit, denn sie wirkt durch ihre Aktionen sehr unüberlegt, naiv und jung.

Da ich mir von Katharina Herzogs Romanen einiges mehr an Tiefe gewohnt war,  fand ich den Zugang zu Rosalie nicht wirklich. Erst gegen Schluss kamen die von mir vermissten Gespräche zum Tragen. Potential hat der Plot einiges, aber auf so wenig Seiten bleibt nicht viel Platz, die Situationen und Charaktere besser heraus zu arbeiten. Auf doppelt so vielen Seiten hätte man das alles viel besser zum Ausdruck bringen können. Dann könnte ich über gewisse doofe Aktivitäten wohl auch hinweg sehen.

Die Geschichte bietet aber viel Humor, einige Überraschungen, ein wenig Romantik und Winterfeeling. Das Ende ist schön und sehr stimmig. Für mich hätte es ab jetzt richtig losgehen können mit der Story und dafür würde ich die ersten 150 Seiten einfach als Prolog stehen lassen.

Fazit: Mit einem Hauch Romantik versehene und humorvolle Winterhochzeits-Geschichte, die wahrscheinlich eher jüngere Frauen anspricht.
3 Punkte.