Rezension

Humorvoll geschriebener Krimi

Die Rosenberg-Pergamente
von Wolfgang Polifka

Bewertet mit 4 Sternen

Götz Flößer, stellvertretender Leiter der Kronacher Polizeidirektion, bekommt von der bayrischen Staatskanzlei den Auftrag, sich um die türkische Polizistin Yildiz zu kümmern. Allerdings soll er sich nicht ausfragen lassen. Die junge Frau überrascht ihn nicht nur durch ihr wenig türkisches Aussehen, sondern auch mit ihrem rasanten Fahrstil.

Ursache ihres Erscheinens waren Papiere, die man auf der Kronacher Festung gefunden hatte.

Der Autor hat einen abwechslungsreichen und humorvollen Krimi geschrieben. Die Zusammenarbeit von Götz und Yildiz lässt viel Platz zum Schmunzeln. Der eigentliche kriminalistische Hintergrund erschließt sich erst nach und nach. Das stört aber überhaupt nicht.

Die Protagonisten sind gut charakterisiert. Götz hat die seltene Fähigkeit, seine Fehler analysieren zu können, ohne dabei in schlechte Stimmung zu verfallen. Sein Faible für Naturwissenschaften und logisches Denken belebt die Handlung.  

Yilzid ist eine moderne junge Frau, die viele Vorurteile ad absurdum führt. Geschickt versteht sie es, Götz für ihre Pläne einzuspannen.

Die Geschichte spielt noch in einer zweiten Ebene. Mehrmals wird in das Jahr 1629 zurückgeblendet. Kronach stand unter schwedischer Belagerung. Magdalena, die Wirtin vom „Scharfen Eck“, ist Besitzerin eines Bildes von Lucas Cranach.

Bayrischer und fränkischer Dialekt geben dem Roman seine Authentizität. Natürlich werden auch die Unterschiede  zwischen Bayern und Franken thematisiert.

Der Schreibstil ist für einen Krimi eher von lockerer Art. Das Buch lässt sich zügig lesen und konnte mich schnell fesseln.

Verschiedene Handlungsstränge werden am Ende konsequent zusammengeführt; Fragen, die sich zwischenzeitlich stellen, alle beantwortet.

Das dunkle Cover mit der roten Schrift und der zart angedeuteten Festung passt. Der Fuchs des Covers findet sich im Buch zu Beginn jedes Kapitels wieder. Seine Bedeutung erschließt sich beim Lesen des Buches.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die historischen Fakten und die Probleme der Gegenwart  

wurden geschickt miteinander verwoben. Die Ermittler waren mir sehr sympathisch. Von ihnen würde ich gern mehr lesen.