Rezension

Humorvolle Liebesgeschichte mit kleinem Mangel

Der verbotene Kuss des Lords -

Der verbotene Kuss des Lords
von Anne Gracie

Bewertet mit 4.5 Sternen

Worum geht’s?

Eigentlich sollte sich Grace Merridew längst auf dem Weg nach Ägypten befinden, um sich ihren Lebenstraum zu erfüllen und die Pyramiden mit eigenen Augen zu bewundern. Als ihre beste Freundin jedoch von ihrem Vater dazu gezwungen wird, einen völlig Fremden zu heiraten, begleitet sie die unglückliche Melly inkognito als Gesellschafterin und moralische Unterstützung. Am Zielort angekommen, begegnet Grace einem beeindruckenden Fremden, der sie aus dem Nichts heraus plötzlich küsst und sich kurz darauf als der Verlobte ihrer besten Freundin Melly herausstellt. Und auch wenn die von dem Mann eigentlich nichts wissen möchte – Grace will ihn dafür umso mehr.

 

Meine Meinung

Die Merridew – Schwestern und ihre charmante Großfamilie muss man einfach lieben. Deswegen konnte ich auch den dritten Teil der Reihe nicht einfach links liegen lassen. Protagonistin Grace in diesem Band so erwachsen zu erleben, war im ersten Moment ein wenig ungewohnt für mich. Wer die Reihe von Anfang an verfolgt, kennt sie ungefähr seit ihrem zwölften Lebensjahr – da schwang beim Lesen schon ein wenig Melancholie bei mir mit.

Wirklich gut gefallen hat mir in dieser Geschichte daher, wie deutlich ihr Humor und ihre leicht unkonventionelle Art herausgearbeitet wurden. Das war sehr unterhaltsam zu lesen und hat den dritten Band auch innerhalb der Reihe in diesem Punkt besonders herausgestellt.

Auch Dominic mochte ich überwiegend gerne, insbesondere weil er Grace häufig mit mindestens ebenso viel Humor wie Sarkasmus begegnet. Die Entwicklung seines Charakters ist meiner Meinung nach im Vergleich zu den übrigen männlichen Protagonisten dieser Reihe am deutlichsten zu erkennen, was vermutlich auch an der Menge an emotionalem Trauma lag, das er durchleben musste.

Mein einziger Kritikpunkt an diesem Buch ist eigentlich, dass die männlichen Charaktere hin und wieder ganz schön übergriffig handeln und die Darstellung in diesem Punkt relativ gleichgültig wirkt. Sympathisch und gut gelöst finde ich das ehrlich gesagt nicht, auch wenn ich die Protagonisten ansonsten wirklich gerne mochte.

 

Fazit

Auch der dritte Band der Reihe um die Merridew – Schwestern ist absolut gelungen und konnte mich beim Lesen sehr gut unterhalten. Einzig die Darstellung der männlichen Protagonisten fand ich stellenweise ein wenig problematisch, weshalb ich hier einen kleinen Punkteabzug vornehmen muss.

Dafür gibt es von mir viereinhalb Bücherstapel.