Rezension

Ich bin ein Gast der Welt

Die erstaunliche Entdeckungsreise der Maureen Fry -

Die erstaunliche Entdeckungsreise der Maureen Fry
von Rachel Joyce

Bewertet mit 4 Sternen

Maureen und Herold Frey haben bereits vor einigen Jahren ihren Sohn verloren. Während Harold vor zehn Jahren eine große Reise zu Fuß angetreten ist und dadurch wieder seinen inneren Frieden gefunden hat, hadert Maureen nach wie vor mit sich und der Welt. Vor allem die Gedanken an Queenies Garten, in dem die verstorbene Kollegin ihres Mannes eine Skulptur stellvertretend für ihren verstorbenen Sohn David platziert haben soll, treibt sie um. Daher fährt Maureen eines Tages mit dem Auto an die Küste um sich den „Reliquiengarten“, wie er auch genannt wird, selbst anzusehen. Was sie jedoch vorfindet, macht sie nur noch wütender. Bei ihrem anschließenden Wutausbruch verletzt sich Maureen so sehr, dass sie nicht mehr in der Lage ist selbst mit dem Auto die Rückreise anzutreten. So muss sie wohl oder übel die Unterstützung einer, in der Nähe lebenden, Bekannten annehmen und in deren Truck  auf Heilung warten. Maureen sind sowohl die Umstände als auch die Gegebenheiten zuwider. Doch bald erkennt sie, dass dieser Aufenthalt auch eine Chance sein kann. Ein Chance nicht nur körperlich wieder gesund zu werden.

Die Geschichte um Maureen Fry ist nun der dritte Band der Harold-Frey-Trilogie. Wie der Titel schon verrät, begleiten die Leser hier Harolds Frau, Maureen auf ihrer Reise. Das Buch ist mit seinen 192 Seiten die kürzeste Geschichte. Hier geht meinem Empfinden nach alles etwas schneller. Maureen Fährt innerhalb eines Tages mit dem Auto an ihr Ziel und hält sich einige Zeit bei der Bekannten auf. Danach geht’s „zack, zack“ wieder zurück. Rachel Joyce benötigt nicht viele Worte um das Wesentliche zu beschreiben oder um die Dinge auf den Punkt zu bringen. Da reichen dann auch ein paar Sätze, die mich wirklich sehr gerührt haben und ausgereicht haben mich zum Weinen zu bringen. Allerdings gab es auch Stellen, an denen es mir ein bisschen zu hektisch wurde. Im übertragenen Sinn hätte ich mir hier die Landschaft gerne etwas länger und genauer angesehen, da ging es schon mit Vollgas an der Ausfahrt vorbei.

Fazit:

Ein inniger Roman über das Loslassen, der in Kürze erzählt auf was es ankommt.