Rezension

Ich bin wieder hellauf begeistert

Die letzte Baustelle -

Die letzte Baustelle
von Bernd Hesse

Bewertet mit 5 Sternen

Auch mit seinem 2. Band der wahren Kriminalfälle hat mich Autor Bernd Hesse, der als Strafverteidiger genau weiß wovon er schreibt, wieder gefesselt und für ein paar kriminelle Lesestunden in seinen Bann gezogen. Auf 239 Seiten bekomme ich 9 mehr oder weniger lange, ausführliche Geschichten, bei denen es mir die Haare aufstellt. Und wenn ich mir dann noch vorstelle, dass es sich hier ja um Fälle handelt, die genau so passiert sind, läuft es mir eiskalt den Rücken runter.

In diesen Fällen geht es um Auftragsmord, Schwarzarbeit, Waffendelikte, Heimtücke, Habgier, Verrat, Betrug, Drogenhandel, Raub, Schlägereien, Verdunkelungsgefahr, Hass, Nötigung und Gewalt. Der Autor beschreibt, wie einem seine lieb gewonnenen Gewohnheiten zum Verhängnis werden können; nimmt mich mit auf einen Trip nach Kolumbien oder nach Goa zu den Stränden von Baga und Palolem und veranschaulicht, wie schwierig Verhaftungen im Ausland sein können. Ich bewege mich in den unterschiedlichsten Milieus, lerne die Chefetage eines Unternehmens genauso kennen wie eine Plattenbauwohnung oder die Obdachlosenszene. Ebenso verhält es sich mit den verschiedensten Menschen, zumeist mit kriminellem Hintergrund, die ich hier kennenlerne. Einige sind mir sogar sympathisch, andere dagegen weniger oder es sind absolute Unsympathen. Außerdem habe ich das ein oder andere Interessante aus dem Berufsfeld Jura und Rechtswesen erfahren.

Bernd Hesse hat eine so ganz eigene Art die Dinge, die hier geschehen, sachlich, nüchtern und ohne große Emotionen darzulegen. Ohne groß auf die teilweise Brutalität einzugehen, ohne große Effekthascherei und Sensationslust berichtet er von Fällen, in die er involviert war. Es ist schier unglaublich, was da alles passiert. Nicht nur grausames. Es gibt auch einen Fall, bei dem musste ich auch mal schmunzeln.

Wieder ein Buch mit wahren Kriminalfällen, das ich sehr gerne weiter empfehle.