Rezension

Ich bin zu alt für die Zielgruppe - mit zehn hätte ich es sehr gemocht

Das andere Herz - Alf Kjetil Walgermo

Das andere Herz
von Alf Kjetil Walgermo

Bewertet mit 4 Sternen

"Das Schicksal ist ein mieser Verräter" für Grundschüler.

Amanda ist dreizehneinhalb und in David verliebt, auch wenn sie im Gegensatz zu ihrer besten Freundin Jenny noch keine Brüste und keinen Jungen geküsst hat. Und David? Vielleicht ist er auch in Amanda verliebt, schließlich hat er sie umarmt und will mit ihr ein Floß bauen und nach Panama fahren - oder vielleicht auch nur zu den Schären im Fjord.

Und dann wird plötzlich alles umgeworfen, als Amandas ein neues Herz braucht und nicht weiß, ob sie eins bekommen wird. Und ob David überhaupt mit ihr zusammen sein möchte, obwohl sie krank ist. 

Meine Einschätzung nach der Leseprobe wurde bestätigt. Auch auf den folgenden Seiten war der Schreibstil leicht und etwas naiv, aber das auf eine sehr liebenswerte Art und Weise. Irgendwie fand ich konnte man schon vom Stil her erkennen, dass das Buch aus Skandinavien kommt, selbst ohne Namen wie Lia-Lars, Trond oder Krille gegeben, hätte man das erkennen können.

Die Geschichte war für meinen Geschmack ein bisschen zu seicht, was vielleicht daran liegt, dass ich etwas zu alt bin, um noch ganz in die Zielgruppe zu passen (und dass ich erst kürzlich "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" gelesen habe, was das Thema möglicherweise tödliche Krankheit aus einer älteren Perspektive darstellt). Ich würde die Altersempfehlung allerdings sogar noch zwei Jahre runtersetzen, in der Grundschule hätte ich das Buch glaub ich noch besser gefunden. Die Geschichte ist nämlich wie aus der Sicht eines dreizehneinhalbjährigen (oder vielleicht auch noch etwas jüngeren) Mädchens geschrieben, süß, unschuldig und dabei mit etwas wenig Tiefgang. Trotzdem hatte ich gerade am Ende Tränen in den Augen, weil ich so gut nachvollziehen konnte, wie Amanda sich fühlen musste. Auch wenn man kein krankes Herz hat, kann man die Probleme und Erlebnisse, die sie sonst beschäftigen, gut nachvollziehen und erinnert sich daran, wie man sich mit dreizehneinhalb gefühlt hat. 

Insgesamt finde ich das Buch gut - allerdings eher für eine jüngere Zielgruppe, 10 bis 14 Jahre wäre meine Altersempfehlung.