Rezension

Ich fand es echt so toll, aber ein paar Dinge haben mich leider gestört

Alice in La La Land -

Alice in La La Land
von Kelly Oram

Bewertet mit 4 Sternen

Achtung: Das Buch ist Teil des „Cinder & Ella“-Universums, falls ihr die Reihe zuerst lesen wollt, werdet ihr hier gespoilert!

 

Alice will nichts mehr als Musikerin sein. Sie liebt es, auf der Bühne zu stehen, zu singen, ihre Gitarre zu spielen und sich in der Musik zu verlieren. Nichts erfüllt sie mehr. Nichts macht sie glücklicher. Doch ihre Mutter verabscheut alles Musische und rastet aus, als sie erfährt, dass Alice hinter ihrem Rücken in einer Band ist. Alice soll brav weiterhin tun, was ihre Mutter von ihr will, ein langweiliges Fach an einer Ivy-League-Uni studieren und das Leben leben, das ihrer Mutter verwehrt blieb, als diese ungeplant schwanger wurde. Doch als Alice erfährt, warum ihre Mutter alle Künste so vehement ablehnt, zieht ihr das den Boden unter den Füßen weg und setzt eine unglaubliche rebellische Kraft in ihr frei. Rebell-Alice will ihren Vater und Halbbruder in LA aufspüren, vielleicht würden sie sie ja unterstützen? Also will sich Alice auf die Filmpremiere ihres Vaters und Bruders schleichen und wird dabei prompt erwischt. War es das jetzt mit Alices Plänen und Träumen?

 

 

Mir tat Alice unglaublich leid. Man merkt, wie sehr sie sich nach Unterstützung sehnt und darunter leidet, dass ihre Mutter alles ablehnt, was ihr etwas bedeutet. Dabei finde ich deren Reaktion extrem übertrieben. Das findet sich leider häufiger in Jugendromanen, dass die Eltern nur Extreme kennen, damit sie irrational und die Jugendlichen umso logischer wirken bzw. ihr Handeln nachvollziehbarer wirkt.

Jedenfalls benimmt sich Alices Mutter, als wolle Alice ihre Seele an den Teufel verkaufen und nur noch Drogen nehmen, anstatt in einer kleinen Band in ihrer Heimatstadt zu spielen. Sie will ja nicht einmal das College sein lassen, nur eben studieren, was sie will. Aber für Alice Mutter zählt nur ihre eigene Meinung und Alice hat gefälligst brav ihre kleine Marionette zu sein. Das ist in meinen Augen alles ein wenig arg überspitzt, aber man versteht dadurch sehr gut, warum Alice unbedingt ihren leiblichen Vater finden will und so große Hoffnungen hat. Sie will einfach endlich als die akzeptiert werden, die sie ist und diese Person sein dürfen.

 

Dylan ist schon seit er klein war ein Teil von Hollywood. Erst drehte er Werbespots, zuletzt war er Teil einer Teenie-Serie. Nun wird diese jedoch abgesetzt, was seine Freundin verzweifeln lässt. Dylan selbst ist jedoch eher erleichtert. Er weiß nicht mehr, ob seine Zukunft in Hollywood liegt, am liebsten würde er nur noch Filme machen, statt Serien, aber das interessiert weder seine Eltern, noch seine Managerin und schon gar nicht seine Freundin. 

Als die Premiere seines ersten Kinofilms ansteht, will er diesen Moment genießen. Doch anstatt ihn zu unterstützen, lässt ihn seine Freundin eiskalt fallen, um mit seinem größten Konkurrenten auszugehen, weil der ihrer Karriere helfen kann. Dylan ist verletzt und wütend, doch da begegnet er Alice, die sich auf eben jene Premiere schleichen will und auf einmal ist für Dylan vieles ganz anders.

 

Ich mochte es sehr, dass Alice für Dylan nicht nur als Erdung in der realen Welt diente, sondern die beiden einander einfach immer wieder halfen und unterstützten. Alice ist anders und erfrischend und herrlich unverstellt, was Dylan begeistert, sie ist aber auch leidenschaftlich, zerbrechlich und mutig. Für Alice ist Dylan auch nicht bloß eine Eintrittskarte nach Hollywood, sondern sehr bald eine unverzichtbare Stütze.

 

 

Fazit: Dylan und Alice sind unheimlich süß zusammen. Ich fand das Buch echt mega gut. Allerdings haben sich die beiden zweimal extrem doof angestellt, wirklich krass doof, das hat mich leider arg gestört, weil das auf mich wirkte, als hätten sie auf einmal beide ihr Gehirn verloren – es war so extrem offensichtlich! Das wirkte mir zu konstruiert, um für Drama zu sorgen. Ansonsten mochte ich es aber echt gern.

 

Schade waren auch die zahlreichen Fehler im Buch, vor allem die spoilernde Namensverwechslung auf S. 493.

 

Insgesamt gefiel mir das Buch aber sehr gut. Obwohl ich Alice Mutter stark überzeichnet fand und der genannten Kritikpunkte, hat mich das Buch echt gepackt, deswegen bekommt es von mir 4 Sterne.