Rezension

Ich habe zwar Kritikpunkte, aber ich fand es auch sehr gut

Sheltieküsse in den Highlands -

Sheltieküsse in den Highlands
von Sissi Steuerwald

Bewertet mit 4 Sternen

Triggerwarnung: Alkoholmissbrauch, traumatische Erinnerungen, Panikattacken, emotionaler Missbrauch, häusliche Gewalt.

 

Rose hatte es nie leicht in Glencoe. Sie ist die Tochter einer Alkoholikerin, die für ein paar Pfund oder Flaschen alles tat und ständig wechselnde Männerbekanntschaften nach Hause brachte. Roses Ruf war allein durch ihre Abstammung ruiniert. Überall begegneten ihr Spott und Grausamkeit. Ihr einziger Halt war ihre Tante Rosie.

Jetzt Jahre später ist Rosie tot und hat Rose ihr Cottage vermacht. Eigentlich will sie es so schnell wie möglich verkaufen, doch ihre Tante hat gemeinsam mit ihrem attraktiven Nachbarn Alick andere Pläne für Rose. Ist ein Neuanfang an einem Ort, der so viele schmerzliche Erinnerungen bereit hält überhaupt möglich?

 

 

Ich muss vornewegschicken, dass das Buch es mir nicht immer leicht gemacht hat – oder genauer: Rose hat es mir nicht immer leicht gemacht.

 

Einerseits tat sie mir unglaublich leid, weil sie so viel hat durchmachen müssen. Man erfährt immer mehr, was alles vorgefallen ist und wie sich ihr Leben entwickelt hat und möchte sie dann einfach nur in den Arm nehmen. Andererseits konnte ich ihr vor allem am Anfang oft nicht so recht folgen. Ihre Emotionen waren zu sprunghaft, ebenso wie ihre Stimmungsumschwünge. Ich hatte stellenweise das Gefühl, etwas verpasst zu haben, weil sie plötzlich ganz anders drauf war. Es gibt so viele schnelle Wechsel, dass ich mich fühlte, wie in einer emotionalen Waschmaschine. Mir war Rose in dieser Phase einfach zu viel.

 

Alick mochte ich dafür direkt. Er "kennt" Rose durch ihre Briefe an ihre Tante, die er ihr vorlesen sollte. Er hat sich in ihre Worte verliebt und möchte sie unbedingt kennenlernen und überreden, Glencoe eine Chance zu geben. Ich fand Alick einfach sehr, sehr süß und lieb.

 

Mein Liebling ist aber natürlich Muffin. Er ist einfach so mega süß und niedlich und lieb und ein richtig, richtig cooler Hund!

 

 

Fazit: Ich hatte anfangs meine Probleme mit Rose und ihren ständigen Stimmungswechseln. Da kam ich oft nicht mehr mit und empfand sie als anstrengend. Trotzdem tat sie mir leid, weil sie so viel hat durchmachen müssen. Alick war dafür so süß und nett, dass man ihn einfach mögen musste.

Ich hätte mir aber gewünscht, dass ein wenig mehr Aufarbeitung bezüglich des Dorfes passiert. Erst kurz vor Schluss lernt man mehr Dorfbewohner kennen - ich hatte gehofft, dass das früher und schrittweise passiert und Rose so merkt, dass das Dorf nicht mehr so ist wie früher. Dass sich vielleicht der ein oder andere entschuldigt oder sich einfach verwandelt zeigt und ihr so klar wird, dass nicht mehr alles nur schlecht hier ist.

Die Handlung blieb lange nur auf Rose, Alick und Muffin begrenzt. 

Ein Charakter durfte stellvertretend für das Dorf antreten, doch ihn fand ich lange sehr widersprüchlich. Gegen Ende kommt da eine 180-Grad-Wendung, die mir einfach zu abrupt und aus heiterem Himmel passierte. Ich fand sie sehr gut, aber mir kam das zu plötzlich. Mir fehlte da mehr Erklärung und aufrichtige Reue.

 

Gegen Ende wurde es richtig spannend und das gefiel mir sehr. Insgesamt mochte ich das Buch, es steckt viel drin, aber ich hätte mir mehr Interaktion mit dem Dorf gewünscht, abgesehen davon, dass ich anfangs Probleme mit Rose hatte.

 

Von mir bekommt das Buch 4 Sterne.