Rezension

Ich hätte von Lucinda Riley etwas mehr erwartet

Das Schmetterlingszimmer - Lucinda Riley

Das Schmetterlingszimmer
von Lucinda Riley

Bewertet mit 3.5 Sternen

„Das Schmetterlingszimmer“ - Der neue Roman von Lucinda Riley, welcher den Leser auf eine Reise durch die Zeit mitnimmt.
Als Protagonistin lernt man die siebzigjährige Posy Montague kennen, welche vollkommen unerwartet einem Menschen aus ihrer Vergangenheit begegnet. Freddy, sowohl ihre erste große Liebe als auch der erste, der ihr das Herz gebrochen hat, tritt plötzlich wieder in ihr Leben und stellt sie vor die große Frage, ob wirklich jeder Mensch eine zweite Chance verdient hat und ob es Zufall sein kann ihm ausgerechnet hier, in ihrer alten Heimat erneut zu begegnen...

Das Buch beleuchtet die Geschichte einer Familie über Generationen hinweg, fokussiert dabei sowohl Geheimnisse aus der Gegenwart als auch aus der Vergangenheit. Durch die Sprünge in verschiedene Zeitzonen bekommt der Leser ein gutes Gefühl für die Dynamik und Hintergründe der Geschichte. Alle Charaktere werden von Lucinda Riley eingehend beschrieben und ihre Sichtweisen auf das Leben mit all seinen Problemen geschildert. So kann der Leser sich gut in die Figuren hineinversetzen und die Geschichte mit ihnen gemeinsam durchleben. Allerdings wiegen die ansprechenden Charaktere und der flüssige, anschauliche Schreibstil die nur schwerfällige Handlung der ersten gut dreihundert Seiten lediglich mäßig auf. Die Geschichte scheint nicht wirklich in Fahrt zu kommen, sodass sich beim Leser ein Gefühl der Langeweile einstellt, das ihn davon abhält, wirklich weiterlesen zu müssen oder zu wollen.

Weiterhin zeigte die Geschichte sich recht vorhersehbar. Alle vermeintlichen Überraschungen und Geheimnisse konnten bereits innerhalb der ersten Hälfte des Buchs erraten werden, was noch zusätzlich einen Teil der erhofften Spannung wegfallen lässt. Lediglich mit einer kleinen Überraschung konnte Lucinda Riley aufwarten. 

Alles in Allem bleibt eigentlich nur zu sagen: Sehr Schade. Im Prinzip handelt es sich mit 3,5 Sternen, die ich gebe, um kein wahrhaftig schlechtes Buch, jedoch hätte ich schlichtweg mehr erwartet, als eine nette, vor sich hin dümpelnde Geschichte. Wo blieben die typischen Aspekte von Lucinda Riley, die mich an die Seiten fesseln und wirklich in der Geschichte gefangen halten? Wo war die Spannung, wo waren die Überraschungen? Meiner Meinung nach kann Lucinda Riley das definitiv besser, wie sie in vielen ihrer vorherigen Büchern schon oft bewiesen hat.