Rezension

Ich hatte mir mehr erhofft!

Mama allein zu Haus -

Mama allein zu Haus
von Barbara Becker

Bewertet mit 2.5 Sternen

Zwei privilegierte Mütter betreiben Nabelschau

Die Freundinnen Barbara Becker und Christiane Soyke berichten in "Mama allein zu Haus: Wie geballte Freundinnen-Power uns vor dem Empty-Nest-Syndrom bewahrte".abwechselnd von ihren Erlebnissen mit flügge werdenden Söhnen.

Ein Buch, welches Menschen mit Interesse daran, wie Mütter aus den Kreisen der sogenannten Schönen und Reichen mit den sich daraus ergebenden Fakten fertig werden, ausgezeichnet unterhalten dürfte (selbst, wenn der Name "Boris Becker" nur 1x fiel und dieses nicht einmal aus dem Munde seiner Ex-Ehefrau), jedoch möglicherweise nicht ganz die Schwierigkeiten von Ottilie Normalverbraucherin in einer Mietwohnung und mit überschaubarem Einkommen widerspiegelt, für die es bestimmt kein heldenhaft zu lösendes Problem darstellt (auf dessen Bewältigung man dann "unheimlich stolz" ist!), wenn ein Sohnemann mal eben auf der Rückreise von Costa Rica über Paris nach Berlin einfach so an Mama in Miami quasi vorbeifliegt.

Das Thema wurde zugegebenermaßen gelegentlich ganz amüsant bebehandelt, das Buch enthält im Ansatz gewiss manch Wahres, wobei mir die Beckerkapitel trotz für meinen Geschmack zu häufiger Esoterikbezüge besser gefielen, da Frau Soykes Beiträge neben einer auffallenden Affinität für das (Füll?)Wörtchen "Ja" - gefühlt auf nahezu jeder Seite 3-5x vertreten, manchmal sogar mehrfach in einem Satz -, leider Schreibfehler und fehlende Anführungszeichen am Ende wörtlicher Rede zeigen. Insgesamt hatte ich mir mehr von dieser Lektüre versprochen.

Mein Fazit lautet daher: Je nach Erwartung mehr oder weniger unterhaltend bzw. hilfreich, aber definitiv kein MUSS!