Rezension

Ich hatte mir mehr erwartet

Wir sind schließlich wer -

Wir sind schließlich wer
von Anne Gesthuysen

Warum sich Anne von der Haushälterin und ihrer Schwester so schlecht behandeln lässt ist unklar. Genauso unklar bleibt, warum  eine Pastorin ihren Gebeten nicht traut und eigentlich keine Zeit für ihre Gemeinde hat.
Warum die Schwester und die Haushälterin plötzlich einen Sinneswandel vollziehen,  ergibt sich nicht aus dem Verlauf der Geschichte. Der Leser staunt also.
Anna von Betteray, Pastorin, geschieden mit Hund lässt alles stehen und liegen, um ihrer Schwester in der Not zu helfen. Das Verhältnis zwischen den beiden wird auch in Rückblenden beleuchtet. Es wird viel Wert auf die Beschreibung der Unterschiede zwischen beiden gelegt; das wirkt zum Teil konstruiert. Anne wird zu einer Art Ermittlerin, um das Verschwinden ihres Neffen aufzuklären. Ein Hauch einer Romanze mit dem frisch getrennten Polizisten darf nicht fehlen.
Was will es nun sein, eine Familiengeschichte,  ein Liebesroman, ein Krimi oder eine Geschichte vom Leben auf dem Land. Der Roman soll im Heute spielen,  hat aber viele Themen,  die wie in den spießigen 50ern daher kommen.
Ich hatte mir mehr erhofft. Auch das Cover lässt mehr erwarten , als der Roman halten kann.
Wegen des flüssigen Schreibstils gibt es noch 3 Sterne.