Rezension

Ich möchte mehr von Vega und Caplan

Tote ohne Namen -

Tote ohne Namen
von Louisa Luna

Bewertet mit 4 Sternen

Die privaten Ermittler Alice Vega und Max Caplan unterstützen die Polizei von San Diego und das DEA, die amerikanische Drogenvollzugsbehörde, bei den Ermittlungen. Das Departement hat zwei tote, mexikanische Mädchen gefunden. Nichts deutet darauf hin, wer diese beiden Mädchen gewesen sind. Allerdings trägt eine von beiden einen Zettel bei sich, auf dem der Name Alice Vega steht. Wird es Vega und Caplan gelingen, das Rätsel um die beiden Toten zu lösen?

„Tote ohne Namen“ von Louisa Luna ist zwar auf Deutsch das erste Buch mit den beiden Ermittlern Vega und Caplan im amerikanischen Original ist es jedoch bereits der zweite Teil der Reihe. Das wird einem als Leserin des Buches auch schnell klar. Immer wieder wird Bezug auf einen alten Fall genommen, den die beiden privaten Ermittler zuvor gemeinsam gelöst haben. Auch habe ich eine Einführung der beiden Hauptfiguren vermisst. Über den Hintergrund von Max Caplan erfahren wir sogar zu Beginn etwas. Das Leben von Alice Vega bleibt jedoch komplett im Dunkeln. Auch im weiteren Verlauf des Buches erfahren wir nur wenig über die toughe, emotionslose, jedoch sehr intelligente Frau Vega. Die Beweggründe der weiblichen Hauptfigur sind für mich auch der einzige Punkt, bei dem ich mir mehr Informationen gewünscht hätte.

Louisa Luna hat bei ihren beiden Hauptcharakteren die genretypischen Geschlechterrollen getauscht. Max Caplan ist fürsorglich, alleinerziehender Vater einer fast erwachsenen Tochter, vorsichtig. Alice Vega ist unkonventionell, neigt zu Gewalt und zeigt selten Mitgefühl gegenüber den Personen, denen sie bei den Ermittlungen begegnet.

Die Atmosphäre des Buches hat mir sehr gut gefallen. Es ist eine harte, gnadenlose Welt, in die uns die Autorin in diesem Buch schickt. Überall lauert Gefahr, überall lauert der Tod. Die beiden Protagonisten stechen wiederholt in ein Wespennest und kommen geradeso mit dem Leben davon. Sehr gut gelungen ist auch, dass die Autorin sich auf das Wesentliche der Handlung konzentriert und diese nicht unnötig aufbläst. Dadurch gab es im Buch für mich keine Längen, was selten der Fall ist bei Krimis und Thrillern.

Wer mit dem Thema Kinderprostitution oder mit gewalttätigem Vorgehen von Privatdetektiven oder Polizisten Probleme hat, sollte dieses Buch nicht lesen. Mir hat es jedoch sehr gut gefallen. Ich mag diese Art Bücher. Es hat mich ein wenig an Autoren wie Elmore Leonard und Candice Fox erinnert. Zwar nicht so genial, aber was nicht ist, kann im weiteren Verlauf der Reihe ja noch werden. Zunächst wünsche ich mir nun erst einmal, dass der erste Teil übersetzt wird – und dann können gerne noch weitere Fälle von Vega und Cap folgen.