Ich und die anderen
Bewertet mit 4 Sternen
Andy Cage ist nicht wie andere Menschen. Er ist nicht ein Charakter sondern viele. Andy leidet unter Multipler Persönlichkeitsstörung. Normalerweise würde man im Rahmen einer Therapie versuchen die einzelnen Splitter / Charaktere seiner Persönlichkeit wieder zusammenzuführen. In seinem Fall sind das einfach zu viele und so kommt seine Therapeutin auf einen radikal neuen Ansatz. Andy baut mit Hilfe seines „Vaters“ Aaron einer der verschiedenen Charaktere in seinem Kopf ein „Haus“ in dem die verschiedenen Persönlichkeiten ihre Zimmer haben. Es gibt eine Kanzel auf der meistens der Charakter Andrew die „Steuerung“ von Andys Körper übernimmt aber er kann sie auch an andere Charaktere abgeben. So zum Beispiel an die sprachgewandte Tante Sam wenn es mal darum geht Verständigungsprobleme zu beseitigen oder der sportliche ...... der überaus hilfreich ist wenn es mal eilig wird. Außerdem hält er in der Zeit die Andrew ihm die Kanzel überlässt Andys Körper in Form. Natürlich gibt es auch weniger hilfreiche Charaktere aber da die nicht in die Kanzel dürfen hat Andy sein Leben trotz seiner Erkrankung soweit gut im Griff. Er arbeitet für eine etwas chaotische Softwarefirma deren Chefin Juli durchaus an ihm interessiert zu sein scheint auch diesbezüglich also alles bestens.
Seiner Kollegin Penny Driver auch unter dem Spitznamen Maus bekannt hat es da weniger einfach. Sie erwacht an ihr unbekannten Orten oft auch bei fremden Männern und weiß nicht, wie sie dort hin gekommen ist. Sie findet in ihrer Wohnung Zettel und manchmal auch Briefe an sie in ihrer eigenen Handschrift mit teils recht rüden Hinweisen und Anweisungen. Der geneigte Leser ahnt es bereits Penny leidet ebenfalls unter einer multiplen Persönlichkeitsstörung . Aber sie ist sich dessen nicht bewusst die verschiedenen Charaktere in ihrem Kopf übernehmen willkürlich das Kommando.
Andy sträubt sich erst dagegen ihr zu helfen, entscheidet sich aber dann doch dafür und was dann geschieht...... nun das sollte man besser selbst lesen denn „Ich und die Andern“ ist mehr als die Geschichte zweier Menschen und wie sie mit ihrer Krankheit umgehen. Im Laufe der Ereignisse gibt es eine reihe von unerwarteten Wendungen die aus der ursprünglichen Handlung zunächst einen Road Trip und letztlich einen spannenden Krimi machen.
Ich bin von diesem Buch absolut begeistert und kann es nur jedem empfehlen der sich auf spannende und unterhaltsame Weise der Thematik multipler Persönlichkeiten nähern möchte.
Ebenso empfehle ich dieses Buch jedem der einfach eine spannende, lustige und teilweise etwas verrückte (man verzeihe mir das Wortspiel) Geschichte abseits des alltäglichen lesen möchte.