Ich war immer gesund abgesehen von Drogen und Alkohol (Lemmy Kilmister)
Ich war immer gesund, abgesehen von Drogen und Alkohol
Das oben angeführte Zitat passt eigentlich auch ganz gut auf die Protagonistin Elly im Werkstattkrimi von Cornelia Schmitz. Elly ist eine junge Frau mit Wesenszügen, die mich stark an Pippi Langstrumpf erinnern. Zusätzlich leidet sie an einer depressiven Erkrankung mit manischen Zügen.
Als sie aus dem gewohnten Alltag in ein tiefes Loch fällt, landet sie letztlich in einer Behindertenwerkstatt. Hier tut sich eine neue Welt für sie auf.
Cornelia Schmitz beschreibt in einem klaren und prägnanten Stil den Alltag, die verschiedenen Kollegen und Kolleginnen, sowie das Personal der Werkstatt.
So fällt es mir als Leserin leicht, mich in die doch eher unbekannte Materie der psychischen Probleme und des Alltags, eher am Rande der Gesellschaft hineinzufinden. Frau Schmitz greift die für ihr Buch relevanten Krankheitsbilder, mit der je eigenen Historie, sowie die Entwicklung im Alltag in der Werkstatt auf. Dabei ist es ihr gelungen, die unterschiedlichen Charaktere zu einem gelungenen Miteinander zusammenzufügen.
Elly findet, hier in der Werkstatt, ihren Optimismus wieder, der sie persönlich nach vorne schauen lässt. Dabei verliert sie auch ihre Um - und Mitwelt nicht aus dem Blick. Jede und Jeder wird angenommen, und kann den Platz im Team finden. Neben der Begleitung durch das entsprechende Personal, sind sicher auch die kleinen, oft recht kommunikativen Pausen, sehr hilfreich für das gelungene Miteinander.
Elly findet langsam zu sich selbst und baut eine neue Brücke zu ihrem Freund, und in den "Traumberuf" als Journalistin.
Die Lösung der Ermittlungen im Mordfall laufen dabei wie selbstverständlich mit.