Rezension

Im Kern spannend und interessant, aber doch etwas zu detailliert...

Sword Catcher - Die Chroniken von Castellan -

Sword Catcher - Die Chroniken von Castellan
von Cassandra Clare

Bewertet mit 3.5 Sternen

Meinung:

Da ich immer noch nicht alle Teile aus dem Schattenjägeruniversum gelesen habe, habe ich doch etwas überlegt, ob ich bei der neuen Reihe von Cassandra Clare gleich zuschlagen muss. Aber die Neugier hat gesiegt und ich konnte einfach nicht widerstehen.

Denn, die Ausgangslage klingt auch hier total spannend und auch ganz anders als bei den Schattenjägern. Wir sind in einem kleinen Königreich, mit dem Fokus auf die Königsfamilie, aber auch politischen Spannungen und einem unterdrückten Volk, dass innerhalb der Mauern lebt, sich aber nicht frei entfalten darf.

Das bedeutet, dass die Autorin erstmal viel erklären muss. Viel zum Worldbuilding und den Gegebenheiten, aber auch zu den unterschiedlichen Charakteren und auch dazu, was vielleicht kommen könnte. Dementsprechend bekommen wir viele Einblicke in die Leben von Prinz Conor, seines Schwertfängers Kel und auch in das der Ashkar-Heilerin Lin. Alle haben ihre persönliche Geschichte und auch wenn ich Conor nicht immer ganz sympathisch fand, fand ich es meistens trotzdem total interessant die Charaktere kennenzulernen und einen Teil ihrer Geschichte zusammen mit ihnen zu erleben.

Leider wird manches doch etwas zu ausführlich erklärt bzw. will die Autorin in ihrem Auftakt gleich sämtliche Weichen für die Fortsetzung stellen. Da hätte ich es vielleicht besser gefunden, etwas weniger Details einzubauen und dafür die Geschichte etwas zu straffen. Die 800 Seiten bzw. fast 27 Stunden merkt man der eigentlich im Grundkern spannenden Geschichte manchmal schon an und das fand ich etwas schade, bzw. unnötig, da man einiges davon auch noch später hätte einführen können.

Nichtsdestotrotz hatte ich viel Spaß damit, Castellan und seine Bewohner und Gegebenheiten kennenzulernen und vor allem sind mir Kel und Lin, aus deren Sicht der Großteil der Geschichte abwechselnd erzählt wird, wirklich ans Herz gewachsen. Beide sind bereit alles für ihre Freunde zu tun und haben dabei noch viele weitere gute Charaktereigenschaften, die sie einfach sympathisch machen.

Der Erzählstil ist teilweise auch ziemlich ausschweifend, aber doch spannend und mitreißend. Sprecher Peter Lonzek hat gut gepasst und dafür gesorgt, dass man gerne Weiterhören möchte.

Am Ende laufen dann ein paar Fäden zusammen und es gibt einiges an Gefahr und Spannung. Dabei werden einige Fragen aufgeworfen, aber nur wenige beantwortet, weshalb man schon gespannt ist, wie es weitergeht.

Fazit:

Eine interessante neue Reihe von Cassandra Clare, völlig abseits ihres bekannten Schattenjägeruniversums. Hier ist alles anders und neu und die Autorin nimmt sich sehr viel Zeit für den Aufbau ihrer Welt, mit vielen politischen Ränken und sonstigen Gegebenheiten, aber auch für die besonderen und interessanten Charaktere. Für mich war es manchmal etwas zu viel, weshalb es doch die ein oder andere Länge gab. Aber trotzdem ist die Ausgangslage wirklich spannend und im Kern brillant und extrem komplex. Und auch die Protagonisten konnten sich in mein Herz schleichen, weshalb ich diesen Auftakt wirklich gern gehört habe und schon sehr gespannt darauf bin, wie es weitergeht. Aufgrund der Längen kann ich aber erstmal nicht mehr als gute 3,5 Sterne vergeben, die ich aber bei Portalen mit ganzen Sternen definitiv auf-, statt abrunde.