Rezension

Im Schatten der Vergangenheit

Aachener Todesreigen - Ingrid Davis

Aachener Todesreigen
von Ingrid Davis

Bewertet mit 4 Sternen

Kaum hat Britta Sander von der Detektei Schniedewitz & Schniedewitz in Aachen ihren letzten Fall abgeschlossen, da meldet sich ihre alte Schulfreundin Pia, an die sie schon lange nicht mehr gedacht hat. Deren Schwester Sabrina ist spurlos verschwunden und die Polizei will noch keine Fahndung einleiten. Pia und ihr Schwager Christian glauben, dass Sabrina irgendetwas zugestoßen sein muss. Da es einige Ungereimtheiten gibt, beginnt Britta mit der Suche nach Sabrina und wird auch bald fündig. Es sieht so aus, als habe die Gesuchte sich das Leben genommen. Oder scheint es nur so?

Brittas Kollege Eric Lautenschläger bearbeitet gerade einen Fall, bei dem eine junge Frau bei einem Reitunfall ums Leben gekommen ist. Auch hier glaubt die Familie nicht an einen Unfall.

Als sich in beiden Fällen Parallelen ergeben und es sich abzeichnet, dass auch andere junge Frauen in Gefahr sein könnten, beginnen Britta und Eric mit Hochdruck zu ermitteln. Dass auch sie in Gefahr sind, registrieren sie fast zu spät...
 

In ihrem ersten Fall um Britta Sander nimmt mich die Autorin mit nach Aachen. Durch die kleinen hier und da eingestreuten Dialektbrocken und die Beschreibung der Stadt und des Umlandes kommt der Lokalkolorid sehr gut rüber.

Indrid Davis erzählt die Geschichte in einer leichten und flüssig zu lesenden Art durch die Augen von Britta Sander, so, dass ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen hatte. Eine Prise Humor lockert den Kriminalfall immer wieder auf. Da Brittas Gedanken kursiv dargestellt sind, weiß ich auch immer, was gerade in ihrem schlauen Kopf vorgeht.

Britta Sander und ihre Kollegen aus der Detektei Schniedewitz & Schniedewitz sind mir sehr sympathisch. Immer einen flotten Spruch auf den Lippen und manchmal den Schalk im Nacken. Ich mag den Humor der Truppe und vor allem die Kollegialität, wenn´s drauf ankommt. Alle sind so farbig und authentisch gezeichnet, dass ich bald ein recht klares Bild im Kopf hatte.

Der Spannungsbogen baut sich langsam auf und hält meine Nerven auf einem nichtzerreißenden Level. Ich hatte zwar schon bald einen Verdacht, aber leider bin ich wohl nicht zum Ermitteln geboren. Den Täter, der sich dann heraus kristallisiert hat, hatte ich lange nicht auf meiner Liste. Mein Fragen, die mir beim Lesen immer wieder kamen, wurden zum Schluss schlüssig aufgelöst. Und das turbulente Ende hat mich zufrieden zurück gelassen.

Ein leichter Krimi, der bei mir für gute Unterhaltung gesorgt hat, mit einer neuen, taffen Ermittlerin (und ihrem Kommissar) von der ich gerne mehr lesen würde.